Branagh verfilmt Mankells Wallander-Krimis:Der Mittsommer-Mann

Die ARD plant gemeinsam mit der BBC, drei Wallander-Krimis zu verfilmen. Die Hauptrolle in den Verfilmungen der Bücher von Henning Mankell übernimmt der Brite Kenneth Branagh.

Gunnar Herrmann

Der britische Schauspieler Kenneth Branagh, 47, ist berühmt für die Kunst, Shakespeare ins Kino zu bringen ("Viel Lärm um nichts"), zudem trat er als Regisseur und Co-Produzent im Krimifach ("1 Mord für 2") hervor. Jetzt führt ihn ein neues Engagement vom "Mittsommernachtstraum" zum "Mittsommermord" in Skandinavien.

Branagh übernimmt die Rolle des von Henning Mankell erdachten Kommissars Kurt Wallander in einem Projekt, bei dem die BBC und die ARD-Tochter Degeto drei Romane Mankells neu fürs TV aufbereiten. Die Dreharbeiten werden Mitte April in Schweden beginnen, heißt es bei der Degeto. Ebenfalls beteiligt ist die schwedische Firma Yellowbird, die die Rechte an "Die falsche Fährte", "Mittsommermord" und "Die Brandmauer" hält.

Alle drei Stoffe waren bereits vom ZDF und dem schwedische Fernsehen verfilmt worden, damals mit Rolf Lassgard in der Hauptrolle. Für die ARD ermittelte zuletzt der Schwede Krister Henriksson als Wallander, diese Produktion enstand nicht nach Romanen Mankells, sondern basierte auf Drehbüchern, die der Autor extra fertigte.

Die Besonderheit: Hier arbeitete Wallander zusammen mit seiner Tochter Linda. Dreizehn Filme enstanden mit Hauptdarstellerin Johanna Sällström, nach deren tragischem Tod im Februar 2007 die Fortsetzung des Projekts ungewiss war. Alle Wallander-Fernsehfilme beruhen auf Romanfiguren, die im südschwedischen Städtchen Ystad zuhause sind. Dort ist durch die TV-Produktionen mittlerweile eine kleine Filmindustrie entstanden.

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