Bob Dylan in Nürnberg:Der Große Bob zeigt sein Gesicht

Bob Dylan performs during the Firefly Music Festival in Dover, Delaware

Er ist kein Menschenfreund, fotoscheu dazu. Und das ist gut so: Bob Dylan beim Firefly Music Festival in Dover, Delaware im Juni 2017.

(Foto: Mark Makela/Reuters)

In Nürnberg spielt Bob Dylan alte Songs ganz neu, gibt den Krächzevogel, Crooner, Rocker. Schließlich gibt es nicht nur einen Dylan, es werden sogar immer mehr.

Von Kurt Kister

Was ist das?", sagt der eine, und der andere sagt: "Keine Ahnung, muss was Neueres sein." Beide älteren Herren sitzen im Block B der Frankenhalle in Nürnberg, die aussieht wie eine Sporthalle eines College aus dem Mittleren Westen. Der Song, der gerade von der Bühne wie eine Mischung aus Neil Youngs Gitarrengewittern und den frühen Fleetwood Mac dröhnt, ist einerseits etwas Neueres, weil er vom 2001 erschienenen Album "Love and Theft" stammt. Wer so alt ist wie die beiden Herren, der hält möglicherweise alles, was von Bob Dylan nach "Nashville Skyline" (1969) erschienen ist, für was Neueres. Andererseits ist es eben nichts Neueres, weil Dylan den Song "Honest with Me" seit dem 5. Oktober 2001 bereits 647-mal live gespielt hat, das bisher letzte Mal am vergangenen Sonntag in Nürnberg in eben jener Frankenhalle. 647-mal? Das kann man nachlesen auf bobdylan.com, der "Official Bob Dylan Site", die jede Art von Statistik bereithält, die man immer braucht, um einen dieser Kirchenbesuche beim Großen Bob nachzubereiten.

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