"Blind Faith" im Münchner Haus der Kunst:Leute! Wir können so heiß sein

Im Gruselkabinett der Post-Millennials: Das Münchner Haus der Kunst will "Blinden Glauben" erkunden - und stößt auf bittere Wahrheit.

Von Catrin Lorch

Wahrheit, diese jahrhundertealte Währung der Philosophie, ist in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten. Nicht als Begriff, sondern handfest, technisch. Denn "Fake News" und "alternative Fakten" nisten sich dort ein, wo man Zugriff hat auf Bilder und Worte: in der digitalen Welt, im Internet, in schnell geteilten Twitter-Botschaften, in Filmen, die sich in sozialen Netzwerken verhundertfachen. Und da kommt plötzlich wieder der Glaube ins Spiel - übersetzt etwa in das Vertrauen an die jeweiligen Absender oder die Feinfühligkeit, zwischen bearbeiteten, ge-fakten Aufnahmen und authentischem Material unterscheiden zu können. "Blind Faith", also "Blinder Glaube", ist denn auch der Titel einer Ausstellung im Münchner Haus der Kunst, das drei Kuratoren ausgeschickt hat, Ateliers und Werkstätten junger Künstler zu durchstöbern, weil man sich von ihnen erhofft, dass sie irgendwie geschickter und geschulter sind in Fragen, die Wort und Bild betreffen, wie auch ihre Manipulationen.

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