Biografie:Das Geschenk der Kritik

Lesezeit: 3 min

Eine Ausstellung unbekannter Fotos und Dokumente begleitet die Neuausgabe von Uwe Wittstocks Biografie Marcel Reich-Ranickis.

Von Volker Breidecker

Was ihn vor dem Tod am meisten schrecke, sei "die Gewissheit, nicht mehr die Zeitung des nächsten Tages lesen zu können". Marcel Reich-Ranicki hatte noch ein Jahr zu leben, als er dies im September 2012 seinem Biografen Uwe Wittstock anvertraute. Unzählige Ausschnitte aus Zeitungen vergangener Tage bekleiden im langgezogenen Foyer einer Ausstellung des Literaturarchivs der Goethe-Universität zwei gegenüberliegende Wände: Es ist eine Auswahl aus Tausenden von Kritiken, die MRR seit den späten fünfziger Jahren für die Feuilletons von FAZ und ZEIT verfasst hatte, anfangs als freier Mitarbeiter, dann von 1973 bis 1988 - nach einem langjährigen Hamburger Zwischenspiel - als Literaturchef, der das Frankfurter Blatt auch nach seiner Pensionierung weiter mit seinen Beiträgen bediente.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: