Bildergalerie:Comicsche Leidenschaften

Comicfiguren müssen keine Knollennasen mehr tragen und Comic-Fans keine Freaks sein. Was sonst noch neu ist in der Comic-Welt, zeigt der 13. Comic-Salon in Erlangen. Die Bilder.

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Erlangen: Seit nunmehr 24 Jahren lockt die Stadt alle zwei Jahre Comic-Künstler und -Begeisterte zum Comic-Salon. Für vier Messetage schmückte man die Innenstadt also auch an diesem Wochenende wieder quietschbunt. Schlümpfe, die heuer ihren Fünfzigsten feierten, bevölkerten Erlangens Hugenottenplatz. Der städtische Museumswinkel wurde auf drei Etagen für Ausstellungen hergerichtet und das Kongresszentrum samt Rathaus kurzerhand in eine Messehalle für Comics umgewandelt - zum 13. Internationalen Comic-Salon.

Text: Daniel Wüllner

Foto: Pressearchiv Comic Salon

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Für mehr als 25.000 Besucher öffnete die Messe ihre Pforten, um einen weitläufigen Einblick in die so genannte "neunte Kunst" zu bieten. Auf einer Fläche von 150.000 Quadratmetern präsentierte sich neben jungen deutschen und chinesischen Künstlern die gesamte europäische Szene.

Die Pforten zum Salon öffneten sich am Donnerstagmittag. Foto: Daniel Wüllner

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Eine freundliche Begrüßung erwartete das Publikum gleich an der Tür, ....

Foto: Daniel Wüllner

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.... im Zentrum des Festivals standen aber die klassischen Comics, die dem Leser von der Decke entgegen hingen.

Foto: Daniel Wüllner

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Neben großen Comic-Verlagen wie Ehapa und Carlsen waren auch Kleinverlage und Kunsthochschulen mit skurillen Ideen vertreten, wie etwa ....

Foto: Daniel Wüllner

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.... die Hochschule für angewandte Wissenschaften aus Hamburg, wo sich junge Künstler explizit dem Studium des Comics widmen.

Foto: Daniel Wüllner

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Selbstverständlich konnte man auch Comics kaufen.

Foto: Daniel Wüllner

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Da fiel Ralf-Königs Kultcomic "Bullenklötten" besonders schwer ins Gewicht.

Foto: Daniel Wüllner

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Ein Highlight der Messe: die Kostüme. Wenn auch die meisten von ihnen nicht näher zu bestimmen waren.

Foto: Daniel Wüllner

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In der Ausstellung des diesjährigen Gastlandes - "Manhua - Comic im China von heute" - wurde durch aufwändige Holzpfade und eigens angelegte Kunstteiche mitten im Kongresszentrum die passende Einstimmung für die Comics aus Fernost geschaffen.

Foto: Pressearchiv des Comics Salon Erlangen, Erich Malter

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"Pomme d'amour" - eine Comic-Anthologie von jungen Künstlerinnen zum Thema Liebe.

Foto: Pressearchiv Comic Salon Erlangen, Erich Malter

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Die Besucher zeigten sich oft überrascht, was inzwischen alles unter der Überschrift "Comic" läuft. Ganz offensichtlich vorbei sind die Zeiten, da Comic-Figuren Knollennasen tragen mussten.

Foto: Daniel Wüllner

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Nur allzu menschlich wirkten dagegen die Figuren des deutschen Künstlers Reinhard Kleist, der mit "Cash - I see a darkness" eine brilliante Comicbiographie über Johnny Cash verfasst hat.

Foto: Daniel Wüllner

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Jeglichem Schubladendenken entziehen möchte sich dagegen Hendrik Dorgathen - mit eindringlichem Erfolg.

Foto: Daniel Wüllner

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Das Herzstück des Comic-Festivals war aber, wie in jedem Jahr, die Verleihung des Max und Moritz-Preises im Erlanger Markgrafentheater. Wie bereits im Vorjahr entschied sich die Leitung des Salons unter Schirmherrschaft von Bodo Birk für den Literaturkritiker und Jury-Mitglied Denis Scheck ("Druckfrisch") als Moderator der Verleihung, der als ausgewiesener Comicliebhaber bekannt ist.

Je länger der Abend aber andauerte, desto unzufriedener wurde das Publikum mit Schecks Moderation. Das Frage- und Antwort-Spiel mit dem ersten Preisträger Nicolas Mahler (Bester Comic-Strip 2008 für "Flaschko") startete noch recht amüsant: Auf die Frage, ob dieser sich als österreichischer Künstler sehe, erwiderte Mahler: "Ich würde sagen, nein; ... aber das stimmt nicht!" Während Scheck zu Beginn durch seine Versprecher noch ein paar freundliche Schmunzler kassierte, ....

Moderator Denis Scheck mit den Max und Moritz-Presiträgern Reinhard Kleist, Anke Feuchtenberger und Isabel Kreitz. Foto: Pressearchiv des Comic Salon Erlangens

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.... versuchte er bei einer Diskussionsrunde mit Reinhard Kleist (Bester deutschsprachiger Comic für "Cash - I see a darkness"), Anke Feuchtenberger (Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin) und Isabel Kreitz (Bester Kinder-Comic "Der 35. Mai"), den Preisträgern auf den Zahl zu fühlen. Großspurig wurde angekündigt, man wolle sich über die Themen Sex und Geld unterhalten. Dann ging es aber leider nur um das Einkommen der Comicschaffenden, und auch das geriet daneben. Ob sie von ihrem Einkommen als Comic-Künstler leben könnten, wollte der Moderator wissen. Nachdem Kleist und Feuchtenberger pflichtbewusst bejahten bzw. verneinten, merkte Kreitz an, dass sie versuche, davon zu leben. Scheck hakte nach: "Warum versuchen Sie es?" Mit dieser Frage lud sich der Moderator die Missgunst des gesamten Publikums auf, da er damit im Affekt die ganze Zunft in Frage stellte. Kreitz schloss das Thema selbstbewusst damit ab, dass es ihr wert sei, von der Arbeit zu leben, die ihr Spaß mache.

Alle Max und Moritz-Preisträger auf der Bühne des Markgrafentheaters vereint. Foto: Pressearchiv des Comic Salon Erlangens, Georg-Pöhleinn

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Neben dem Geburtstag der Schlümpfe und dem 100. Todestag von Wilhelm Busch feierte die Comicgemeinde schließlich noch zwei weitere Pioniere des Mediums: Hannes Hegen, den Schöpfer der DDR-Comics "Die Digedags", und Hansrudi Wäscher, Zeichner von bekannten Comics wie "Tibor und Sigurd", der sich zum 80. Geburtstag den "Spezialpreis der Jury" überreichen ließ.

Max und Moritz-Preisträger Hansrudi Wäscher feiert seinen 80. Geburtstag Foto: Pressearchiv des Comic Salon Erlangens, Georg Pöhlein

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Am Samstag stand neben dem Gastland China ein weiteres asiatisches Land im Zentrum des Comic Salons: Japan mit seinen Mangas. Passenderweise fand gleichzeitig die süddeutsche Vorentscheidung zur diesjährigen deutschen Cosplay-Meisterschaft statt.

Gruppenbild zum 3. Vorentscheid der deutschen Cosplay Meisterschaften. Foto: Daniel Wüllner

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Unter "Cosplay" versteht man aufwändig geschneiderte Kostüme, die vornehmlich den Figuren aus japanischen Mangas nachempfunden sind. Vornehmlich jugendliche Comic-Fans schlüpfen mit den kunstvollen Kostümen in die Rolle ihrer Lieblings-Figur und führen Sketche, Tanzperformances oder Songs vor.

In ihrem Kostüm stellt Stephanie Mousset (21) die Figur "The Earthy" aus dem Manga "Card Captor Sakura" dar. Foto: Daniel Wüllner

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In diesem selbst geschneiderten Kostüm steckt Lucia Metz (25). Sie hat ihre Cosplay-Comic-Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeitet nun als Schneiderin. In Erlangen trat sie als "Komugi-chan" aus dem Manga "Nurse Witch" auf.

Foto: Daniel Wüllner

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Auch Cosplay ist also ein Teil der breit gefächerten Comic-Kultur, die beim 13. internationalen Comic Salon in Erlangen zelebriert wurde - und zwar nicht von Freaks und Nerds, sondern von Familien, Großvätern, Pärchen und ganz normalen Comicbegeisterten, die froh darüber sind, dass es ein paar Mutige gibt, die versuchen, von diesem Job zu leben.

Am Ende des Salons verlassen die Comicbegeisterten Erlangen, die Taschen voll mit neuem Lesestoff und den Neuerscheinungen der "neunten Kunst". Foto: Daniel Wüllner

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