Bildband "Surfing":Surfen - zwischen Ekstase und Gefahr

Dieser Bildband vereint mehr als 200 Jahre Surfen. Das gibt nicht nur tolle Fotos und Aha-Effekte, sondern auch ein schwerwiegendes Manko.

Von Carolin Gasteiger

12 Bilder

Surfing Taschen Verlag

Quelle: Taschen

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"Surfen ist ein komplexer und einzigartiger Sport. (...) Es kann unwägbar und todbringend sein, harmlos und stürmisch, ekstatisch und befriedigend. Es gibt in der Welt des Sports nichts Vergleichbares."

Mit diesem Vorwort deutet Jim Heimann schon an, was er sich mit seinem neuen Bildband vorgenommen hat: die Geschichte des Surfens von den Anfängen bis in die Gegenwart zu illustrieren. Das Ergebnis ist gewaltig.

Im Bild: Surfer auf Waikiki, ca. 1890

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Allein der Titel "Surfing. 1778-2015" lässt erahnen, dass der Band die Ausmaße eines Coffeetable-Books sprengt. Eher bricht der Coffeetable unter dem Gewicht der Sammlung ein.

Im Bild: Santa Monica, Kalifornien, 1931

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Quelle: Jennifer New; Taschen

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Heimann illustriert mit dem Werk mehr als 200 Jahre Surfen, das von Polynesien aus die ganze Welt begeisterte. Reise-Annoncen von 1930 finden sich ebenso wie Werbe- und Modeplakate. Alte Postkarten und Bilder vom Strandleben.

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Auf dieser Aufnahme von 1938 sind die Rettungsschwimmer an Sydneys Bondi Beach zu sehen. Abseitigere Szenen vom Strandleben ...

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... und skurrile Anekdoten wie die des amerikanischen Schriftstellers Jack London sorgen für Aha-Effekte. London machte bei seinem Besuch auf Hawaii Anfang des 20. Jahrhunderts folgende Beobachtung: "Aufrecht auf seinem Brett stehend, sorglos erhoben; ein junger, braun gebrannter Gott". Er meinte George Freeth (links), der auf dem Bild in Waikiki surft (1907). Surfer hatten eben schon immer eine besondere Wirkung auf ihre Umwelt.

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Quelle: United Artists/Photofest; Taschen

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Bald war Surfen nicht mehr einem kleinen, eingeschworenen Kreis vorbehalten, sondern schwappte in den Zwanzigern nach Kalifornien über. Der Einfluss auf Film, Musik und Fernsehen ließ nicht lange auf sich warten. Unternehmen, Werber und der Tourismus erkannten die Gelegenheit, mit Surfmotiven den kalifornischen Way of Life zu verkaufen.

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Heimanns Bildband zieren auch frühe Mode-, Werbe- und Filmplakate, wie hier "Catherine und ihr Surfboard" 1959. Aber diese Aufnahmen machen nur einen Teil der umfassenden Sammlung aus.

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Vor allem im zweiten Teil des Bandes erfüllen die klassischen Surf-Aufnahmen alle Erwartungen (im Bild: Waimea Bay, Hawaii, 1966). Kommentiert werden sie von Experten und Ikonen des Sports.

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Auch die Entwicklung der Surfindustrie, vom Underdog- zum Wettbewerbs-Sport, wird nicht ausgespart. Aber der Fokus bleibt auf dem Unterhaltungswert des Surfens. In einer Passage kommt Big-Wave-Surfer Greg Noll zu Wort, der über die amerikanische Massenkultur und den Surfsport sagt:

"Letzten Endes hat sie diesen Kult geschaffen, rund um das Ding da herum, das einige machten - das Surfen. Und das meiste davon hatte einen feuchten Dreck mit dem zu tun, worum es wirklich ging."

Im Bild: Gerry Lopez (l.), Reno Abellira und Dick Brewer (M.) in einer Werbeanzeige für Brewers neu entwickelte Shortboards, 1969

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Quelle: ©TOMANEPHOTOS; Taschen

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Vor allem im letzten Teil beeindruckt Heimann mit großformatigen Aufnahmen wie dieser, als Garrett McNamara 2013 eine Monsterwelle im portugiesischen Nazaré entlang ritt und damit einen Weltrekord aufstellte.

Linktipp: Big-Wave-Surfen vor Portugal in Bildern

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Taschen preist den Wälzer großspurig als "Bibel für jeden Surffan" an. Und Surffan dürfte es eher treffen als Surfer. In jedem Fall wird er jene amüsieren, die sich für Wellen, Meer und Strandleben begeistern können - insofern sie ihn erst mal auf ihren Tisch gewuchtet haben.

Im Bild: North Shore, Hawaii

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Surfing. 1778-2015, Jim Heimann, Taschen Verlag, 592 Seiten, 150 Euro.

© SZ.de/jobr/rus
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