Bestseller:Göttlliche Zahlen

Das Buch "Jesus von Nazareth" von Papst Benedikt XVI. ist Spitzenreiter der "Focus"-Bestenliste. Im Vergleich zu Kerkelings "Ich bin dann mal weg" wurden bisher doppelt soviele Exemplare verkauft.

Das neue Jesus-Buch von Papst Benedikt XVI. ist direkt auf Platz 1 "Focus"-Bestenliste eingestiegen und damit "ein absoluter Bestseller". Das teilte das Unternehmen Media Control GfK International am Donnerstag in Baden-Baden mit, das für "Focus" die Buchcharts ermittelt. Damit habe sich das Oberhaupt der katholischen Kirche "das schönste Geschenk zum 80. Geburtstag selbst gemacht".

papst buch bestseller

Papst Benedikt XVI und sein neuer Bestseller "Jesus von Nazareth".

(Foto: Foto: dpa)

Joseph Ratzingers Werk "Jesus von Nazareth" war am Montag (16.4.), dem Geburtstag, mit einer deutschen Startauflage von 250 000 Exemplaren in die Buchhandlungen gekommen. Das Papstbuch habe in der Erscheinungswoche die Absatzzahlen von Hape Kerkelings Erfolgstitel "Ich bin dann mal weg" über seine Wanderung auf dem Jakobsweg deutlich übertroffen und diesen Titel von der Spitze der Sachbuch-Hitliste auf Rang zwei verdrängt. Der Entertainer ist seit 47 Wochen im Ranking, davon lag er 31 Wochen auf Platz eins.

Anteil von 43 Prozent an allen verkauften Sachbüchern

Besonders beeindruckend sei die Zahl der Verkäufe der theologischen Darlegungen Ratzingers gemessen an den Absätzen der Top 25 Sachbücher der laufenden Woche. Das Buch habe einen Anteil von 43 Prozent an allen verkauften Sachbüchern. Im Vergleich zu Kerkelings "Ich bin dann mal weg" seien von "Jesus von Nazareth" mehr als doppelt so viele Exemplare verkauft worden.

In dem Buch setzt sich Ratzinger mit der Frage auseinander, ob Jesus tatsächlich Gottes Sohn war, wie es die Kirche lehrt, - oder vielleicht doch nur ein Wanderprediger oder Rebell gegen die römischen Machthaber? Die meisten Aussagen des Neuen Testaments über Jesus sind nach Erkenntnissen der historisch-kritischen Bibelforschung erst nach dem Tode Jesu entstanden. Gegen diese Mehrheitsmeinung heutiger Bibelwissenschaftler betont der Papst in seinem Buch, dass Jesus schon zu Lebzeiten als Sohn Gottes aufgetreten und verstanden worden sei.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sieht in dem Werk Ratzingers einen mutigen Schritt über die bisherige Bibelforschung hinaus. "Ich bewundere ihn, dass er dieses Wagnis eingeht", hatte Lehmann kürzlich gesagt. "Der Papst hat ein sehr umsichtiges und bedächtiges, abgewogenes und feinsinniges, ausgesprochen stilles und nüchtern begeisterndes Buch geschrieben, das viele auf den Weg Jesu mitnehmen möchte und gewiss auch mitnehmen wird."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: