Der heutige Ressortleiter Magazin habe als Student unter dem Decknamen "Gregor" für die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) gearbeitet, berichtete die Tageszeitung Die Welt (Samstagausgabe) in einem Vorabbericht. Leinkauf bestätigte dem Blatt nach eigenen Angaben, kurze Zeit für den Geheimdienst tätig gewesen zu sein, dies aber nicht öffentlich gemacht zu haben. Während seiner Arbeit bei der Berliner Zeitung habe er keine Kontakte mehr zur Stasi gehabt.
Der Welt liegt nach eigenen Angaben die rund 120 Seiten dicke Stasi-Akte des Journalisten vor, die den Zeitraum von Mai 1975 bis August 1977 umfasse. Laut den Dokumenten aus der Birthler-Behörde sollte Leinkauf sowohl Ost- als auch Westdeutsche als Agenten werben.
Zudem habe er laut Welt mehrfach Bekannte angeschwärzt. Ein Mitarbeiter der Birthler-Behörde bezeichnete die Entdeckung der Akte laut Welt als ganz seltenen Fund. Akten der HVA, die 1989 rund 10 000 ostdeutsche IM gehabt habe, sind dem Blatt zufolge größtenteils vernichtet worden.