Belletristik:Strandhaus, später

In seinem neuen Roman, einem typischen Alterswerk, erzählt der große portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes die Geschichte eines langsamen Abschieds.

Von Meike Fessmann

Es ist eine merkwürdige Finte des Bewusstseins, sich in Zeiten der Bedrohung auf sich selbst zurückzuziehen. Als könnte der Zuspruch, den die Außenwelt nicht bietet, aus dem eigenen Inneren kommen. Verzweifelt sucht es im Gedächtnis nach stabilisierenden Erfahrungen. Was aber nützt die Vergangenheit? Ist sie überhaupt noch da? Ist sie greifbar? Die rätselhaften Wege des Bewusstseins erkundet der große portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes seit vielen Jahren. Als junger Militärarzt in Angola erlebte er äußerste Brutalität. Zugleich ließ er sich vom ruhigen Fluss eines Zeitmaßes faszinieren, das die Zeit, den weiten Landschaften angepasst, eher als Nebeneinander denn als Nacheinander imaginiert.

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