Bayreuther Festspiele:Wagners Ohren

Eklat kurz vor Eröffnung der Festspiele in Bayreuth: "Parsifal"-Dirigent Andris Nelsons steigt aus. Musikdirektor Christian Thielemann zur Lage auf dem Grünen Hügel.

Interview von Julia Spinola

Auch in diesem Jahr haben die Bayreuther Festspiele wieder einen handfesten Krach. Der lettische Dirigent Andris Nelsons, Jahrgang 1978, Chef des Boston Symphony Orchestra und designierter Gewandhauskapellmeister in Leipzig, sollte die einzige Neuinszenierung des Festivals 2016 dirigieren, den "Parsifal". Außerdem ist er für den neuen "Ring des Nibelungen" 2020 vorgesehen. Doch am vergangenen Donnerstag ließ Nelsons mitteilen, dass er Festspielleitung und Geschäftsführung um die Auflösung seines Vertrages für den "Parsifal" gebeten habe. Wegen "einer unterschiedlichen Herangehensweise in verschiedener Hinsicht" habe sich die "Atmosphäre" der diesjährigen Festspiele "nicht in einem für alle Parteien untereinander annehmbaren Weg entwickelt". Dieser abrupte Ausstieg stürzt die Festivalleitung in größte Not. Doch es wirft auch ein zweifelhaftes Licht auf ihre moderierenden Fähigkeiten. Ein Gespräch mit Christian Thielemann über die Frage, wer nun den "Parsifal" dirigieren wird und über Ursachen und Wirkung des Streits.

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