Bamberg:Denkende Körper

"Huddle": Simone Fortis Tanzinstallation

Simone Forti operiert seit langem an der Schnittstelle zwischen Tanz und visueller Kunst. Die US-amerikanische Tänzerin und Choreografin, die sich selbst als Bewegungskünstlerin beschreibt, gilt als Schlüsselfigur des postmodernen Tanzes und als Wegbereiterin der Minimal Art. Derzeit ist sie mit "Huddle" (1961), einer ihrer populärsten Arbeiten, in der Skulpturenausstellung "Implicit touch" in der Stadtgalerie Villa Dessauer vertreten. Die Jahresausstellung des Bamberger Kunstvereins (bis zum 16. Juli) widmet sich heuer dem Thema Skulptur und der Frage, wie viel "touch" in spezifischen Materialien erkennbar ist.

Aus diesem Grund haben die Bamberger derzeit die seltene Gelegenheit, Huddle einige Male live zu sehen und zu erleben, wie eine Menschengruppe eine Skulptur bildet, in der gebündelte Kräfte wirksam werden. Forti hatte ihre Tanzkonstruktion seinerzeit an das Museum of Modern Art in New York verkauft. Die Aufführung der Performance ist daher an bestimmte Auflagen gebunden.

Das betrifft zum einen die Aufführungsdauer (etwa zehn Minuten) und die Zahl der Ausführenden (sieben bis neun Personen). Zum anderen bedarf es für die Einstudierung einer befugten Instruktorin - nach Bamberg kam die Tänzerin Claire Filmon. Aufgeführt wird Huddle von Studierenden der Universität Bamberg, die sich anlässlich der Ausstellung in einem Seminar damit beschäftigen. Performances gibt es an diesem Donnerstag (auf der Erbainsel im Foyer des Universitätsgebäudes), am 15. Juli in der Altstadt von Bamberg auf der Unteren Brücke und am 16. Juli auf dem Schönleinsplatz neben dem Reiterstandbild, jeweils zwischen 11.45 Uhr und 12.15 Uhr.

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