Ballett:Der Frauenverzehrer

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(Foto: W. Hösl)

Das Moskauer Stanislavsky Ballett tanzt in München "Mayerling", nach einer Choreografie des legendären Kenneth MacMillan, der Verstörendes zutage fördert.

Von Eva-Elisabeth Fischer

Kenneth MacMillan ist der ungemütliche, ja oft genug irritierende Widerpart zu jenen exquisiten englischen Schrittebastlern, bei denen einem leicht mal die Augen zufallen. Den bereits vor 25 Jahren gestorbenen Schotten, Jahrgang 1929, interessierte nicht die Kunst um der Kunst willen. Er hat in menschlichen Seelen gegründelt, dabei Verstörendes zutage gefördert, für das er den ebenso verstörenden tänzerischen Ausdruck fand - und der ist nicht immer im klassischen Sinne schön. Inhalt und Form, sie verschmelzen bei MacMillans Choreografien und erfüllen damit ein selten erreichtes Ideal. Seine Stoffe: García Lorcas "Bernarda Albas Haus" in "Las Hermanas", zum Beispiel. Oder das Schicksal der Manon Lescaut.

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