Ausstellung:Von Frauen für Frauen

Zwölf Porträts in der Lutherkirche in Giesing

Von VA nessa Peschla, München

1517 schlug Martin Luther 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Eine Zeit des Umbruchs begann, in der die Gefolgsleute des Reformators, getrieben von ihrer Überzeugung, gegen die starre Lehrmeinung der Katholischen Kirche aufbegehrten - unter ihnen auch Frauen. Zwölf von ihnen werden nun in der Sonderausstellung "Frauen der Reformation" vorgestellt. Ein Team aus katholischen und evangelischen Frauen hat gemeinsam mit der Frauenseelsorge des Erzbistums München und Freising zwölf prägende Persönlichkeiten porträtiert und erzählt deren Geschichten in der Lutherkirche in Giesing auf Schautafeln. Unter ihnen sind Argula von Grumbach, Anna II. zu Stolberg, Felicitas von Selmnitz und Caritas Pirckheimer.

Um den historischen Rahmen auszuleuchten, wird auch über die damalige Rolle der Frau und die Lebensbedingungen im 16. Jahrhundert informiert. Die Reformation brachte ein neues Frauenbild mit sich: Die Tauflehre Luthers ermöglichte es, Frauen für alle Ämter der Kirche zuzulassen, der Zugang zu Bildung wurde vereinfacht, Sexualität, Ehe und Kindererziehung aufgewertet. Für Frauen war das eine Befreiung aus alten Zwängen. Ergänzend legt die Ausstellung dar, welche biblischen Vorbilder und Passagen aus der Bibel den Frauen den Mut gaben, sich gegen die bestehenden Kirchenstrukturen aufzubäumen.

Im Rahmen eines Zusatzprogramms, das aus einem Theaterstück, Workshops, einem "Frauenmahl" und Vorträgen besteht, wird die Reformation diskutiert - denn sie hat viele Gesichter, nicht nur das Martin Luthers.

Frauen der Reformation ; Sonderausstellung, Mittwoch, 22. Februar, bis Samstag, 11. März, Lutherkirche in Giesing, Bergstraße 3

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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