Die Auswirkungen globalisierten Reichtums untersucht der Niederländer Paolo Woods. In seiner Reihe "Chinafrica" (2007) zeigt er neokoloniale Tendenzen. Chinesische Investoren, die er in Nigeria fotografiert hat, manifestieren ihren Status, indem sie ihr hierarchisches Verhältnis gegenüber den nigerianischen Arbeitern betonen. Das Bild zeigt einen Unternehmer aus Shanghai, der sich in Nigeria in den 80er Jahren ein Empire aufgebaut hat, das mittlerweile auf 15 Firmen, 1600 Mitarbeiter, Bauunternehmen, Hotels und Restaurants angewachsen ist. Unter dem Titel "African Chief" hat er es zu einem Status gebracht, der es ihm erlaubt, Polizeiwagen für Fahrten durch die Slums zu benutzen, oder Polizisten als Bodyguards, so wie hier im Bild. Im Hintergrund lässt er gerade 544 Villen errichten.
Wüsste man den Hintergrund zu diesem Bild nicht, könnte man andersrum auch meinen: Reichtum kann auch bedeuten, wenn jemand einem den Schirm hält.