Ausstellung:Pop-Art-Tod

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Zeit seines künstlerischen Schaffens war Andy Warhol an der Reproduktion interessiert, auch an der des Sterbens. Dies beweist die großartige Schau "The Original Silkscreens" in Rosenheim

Von Sabine Reithmaier, Rosenheim

1968 ist ein Jahr der Attentate: Am 3. Juni schießt die Feministin Valerie Solanas Andy Warhol aus nächster Nähe in die Brust. Zwei Tage später - Warhol hört, noch völlig benommen, im Krankenhaus die ersten Meldungen - schießt der palästinensische Einwanderer Sirhan Sirhan auf Robert Kennedy, der einen Tag später an den Verletzungen stirbt. Am 4. April hatte James Earl Ray den Bürgerrechtler Martin Luther King ermordet, am 11. April der Hilfsarbeiter Josef Bachmann auf Rudi Dutschke geschossen. Es wäre erstaunlich, wenn der katholische Warhol die Folge von Anschlägen nicht als Bestätigung seines künstlerischen Prinzips gewertet hätte: Denn die Serie ist sein Markenzeichen.

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