Lange Jahre war die Haupthalle des Hamburger Bahnhofs in Beschlag genommen. Da standen, seit der Eröffnung 1996, zwei riesige Werke aus Blei von Anselm Kiefer: ein Kampfjet ("Mohn und Gedächtnis") und eine Bibliothek ("Volkszählung"). Äußerst schwer zu bewegen, dominierten sie die 2000 Quadratmeter. An diese Berliner Jahre des Bleis muss man unweigerlich denken, wenn man nun das Gegenteil erlebt: wie ein Künstler nicht mit Schwere und Pathos den Raum füllt, sondern mit materieller Leichtigkeit und idealistischem Pragmatismus.
Ausstellung:Im Bauch des Wals
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Der Installationsparcours beginnt mit einer Replikation der Stahlbögen des Hamburger Bahnhofs aus Pecafil, leichten Metallgitter-Kunststoff-Paneelen.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie -
Das Prinzip des Künstlers Michael Beutler: Kunst fängt da an, wo Material und Ressourcen an ihre Grenzen stoßen.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie -
Es geht darum, konzeptuell "logisch" auf diese Grenzen zu reagieren. Etwa, indem die Erkenntnis reift, dass das Unfertige eh genügt.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie -
Der Künstler sagt, die Skulptur mitten im Raum sei angelehnt an einen in "Mobby Dick" vorkommenden Kuchen.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie -
Die Schau zeigt einen kollektiven Arbeitsprozess, der die Trennung zwischen Entwurf und Realisierung aufhebt: was nicht passt, wird passend gemacht.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie -
Beutler und sein Team werden im Verlauf der Ausstellung jeweils ein paar Tage weiter an den Konstruktionen bauen.
Bild: Thomas Bruns/Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
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Der Künstler Michael Beutler bringt mit seinen Installationen den Hamburger Bahnhof in Berlin zum Wackeln.
Von Jörg Heiser
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