Konkurrenzprodukte sind deutlich günstiger und nicht selten technisch besser - doch Apple hat mit Design und Kundenbindung das Verhalten der Nutzer geprägt. Eine Frankfurter Schau ergründet Magie und Mythos einer Marke. Die Bilder.
Popkultur hinter Glas funktioniert nicht. Die Gitarre von Jimi Hendrix lässt einen ziemlich kalt, wenn sie an der Museumswand hängt, auch Bob Dylans Lederjacke mag perfekt ausgestrahlt keinen großen Zauber verbreiten. Selbst persönliches Hab und Gut der Fab Four wirkt ziemlich leblos, wenn es seinen Platz in einer Vitrine gefunden hat.
Ähnlich verhält es sich mit Produkten der Firma Apple, die jetzt in einer Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt zum ersten Mal designhistorisch durchleuchtet werden.
Angestrahlt müsste man besser sagen und vielleicht ist der leicht fade Eindruck, der sich ziemlich schnell vor den Schaukästen dabei einstellt, gerade der beste Beweis für die Rolle, die diese Geräte in der Gegenwart längst eingenommen haben. Sie sind purer Pop, kondensierte Sehnsuchtswünsche in Bildschirm und Akku, wer sie besitzt, gehört dazu - nur: Um diesen Reiz auszulösen, muss man sie auch berühren können.
Text: Laura Weissmüller/SZ vom 22.3.2011/sueddeutsche.de/rus
Alle Bilder stammen aus der besprochenen Ausstellung.