"Auf der Jagd":Das geliebte Reh

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Gewaltiger Bildersog: Dieser Dokumentarfilm ist nicht nur wegen seiner magisch schönen Bilder ein Glücksfall. Er traut sich, höchst komplexe Antworten zu geben auf die Frage nach der Verantwortung des Menschen für die Natur. Dazu zoomt er dann in eine Agrarfabrik, in der Rinder von Maschinen gefüttert werden. (Foto: Verleih)

In ihrem großartigen Dokumentarfilm "Auf der Jagd" hört Alice Agneskirchner Jägern zu, die mit der Natur leben und leiden. Sie müssen selbst dann schießen, wenn sie nicht wollen.

Von Tanja Rest

Erst ist da einfach der gewaltige Sog der Bilder - Naturaufnahmen, die ihre Kraft daraus beziehen, dass sie zugleich wild und archaisch sind und doch seltsam vertraut. Wie oft hat man in den letzten Jahren spektakuläre Tierbilder gesehen im Kino, sie kamen aus Afrika, vom Amazonas, der Hohen Tatra. Diesmal steht die Kamera direkt vor unserer Haustür. Wir schauen in den deutschen Wald hinein, Bodennebel liegt in den Senken, die Silhouetten alter Nadelbäume zeichnen sich tintenschwarz vor dem Nachthimmel ab, und irgendwo dazwischen regt sich etwas, etwas Ungezähmtes. Zwei Wölfe auf der Jagd. Später auch Rehe, Hasen, Rothirsche, im Dämmerlicht wie Märchengestalten mit ihrem mächtigen Geweih. Das ist es, sagt der Film in seinen allerersten Minuten, das hier steht auf dem Spiel. Und was stellt ihr jetzt damit an?

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