Argentinische Literatur:Flecken aus Kalk und Asphalt

In seinem Roman "Das schwarze Herz des Verbrechens" erzählt der argentinische Autor Marcelo Figueras von seinem 1977 ermordeten Landsmann und Schriftstellerkollegen Rodolfo Walsh.

Von Ralph Hammerthaler

Am 25. März 1977 setzt sich Rodolfo Walsh zur Tarnung einen alten Strohhut auf den Kopf. Er tauscht die Hornbrille, sein Markenzeichen, gegen eine Metallbrille aus. So verkleidet zieht er mit einem Bündel Briefe durch Buenos Aires. Jedes Mal, wenn er einen Briefkasten entdeckt, steckt er einen der Briefe hinein. Es handelt sich um ein und dasselbe Schreiben, adressiert an die großen Zeitungen des Landes, den später berühmt gewordenen "Offenen Brief eines Schriftstellers an die Militärjunta". Darin prangert Walsh die Diktatur in Argentinien an, Morde, Folter, Lager, öffentliche Heuchelei.

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