Architekturgeschichte:Veraltete Vorstellungen

Architekturgeschichte: Noch wird an der Großen Moschee von Algier gebaut.

Noch wird an der Großen Moschee von Algier gebaut.

(Foto: Sidali Djarboub/AP)

Christian Welzbacher weiß, welche Moscheenarchitektur gut oder schlecht für europäische Muslime ist.

Von Michael Mönninger

Als der Prophet Mohammed 626 von einer Reise zurück nach Medina kam und sah, dass seine Frau ihr Wohnhaus mit einem gemauerten Anbau erweitert hatte, soll er geschimpft haben: "Bauen ist wahrlich das nutzloseste Ding und frisst den Reichtum eines Gläubigen auf." Doch schon bald nach dem Tod des Propheten entwickelten seine Anhänger großen architektonischen Ehrgeiz. Obwohl der Koran kein Wort über Baukunst verliert, entstand bereits 692 mit dem Jerusalemer Felsendom ein prachtvoller Archetypus des islamischen Kuppelbaus. Auch die wenig später errichtete Omayyaden-Moschee in Damaskus mit ihrem majestätischen Arkadenhof zählt zu den Gründungswerken des Islam. Anfangs noch spätantiken und byzantinischen Formen verhaftet, gipfelte die islamische Architektur tausend Jahre später in den magischen Welthöhlen der Istanbuler Riesenmoscheen und den Palastanlagen von Isfahan bis Agra.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: