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Im Namen trägt die Elbphilharmonie das altgriechische Wort für Gleichklang oder Eintracht. Bislang hat das als Prestigeprojekt für Hamburg gedachte Bauwerk für viel Ärger gesorgt. Darüber kann auch ein socialmediatauglicher Leuchtschriftzug zur Fertigstellung des Konzerthauses nicht hinwegtäuschen - schließlich gab es die Schlüsselübergabe an diesem Montag erst mit sechsjähriger Verspätung.
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Doch es ward nach zehnjähriger Bauzeit tatsächlich Licht - auch im Inneren des an ein Schiffsbug erinnernden Gebäudes. Im Großen Saal, dem Prunkstück der Elbphilharmonie, steht sogar schon ein Flügel. Das musikbegeisterte Publikum muss sich allerdings noch gedulden: Das erste Konzert wird dort erst im Januar gespielt.
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Auf diesem Bild ist die sogenannte weiße Haut von Nahem zu sehen, die Innenverkleidung des Großen Saals mit ihren unregelmäßigen Vertiefungen. Die Spezialanfertigung nach Maßgabe der Architekten und des Akustikspezialisten Yasuhisa Toyota dient einem einzigen Zweck: Sie soll den perfekten Klang ermöglichen. Nach allem, was bisher an die Öffentlichkeit dringt, ist dies gelungen.
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Im Gegensatz zu vielen anderen glaslastigen Gebäuden ermöglicht es die Elbphilharmonie Besuchern tatsächlich, auch frische Luft zu atmen. Die kleinen Balkone bieten außerdem einen fantastischen Blick auf den Hamburger Hafen. Da scheint es gar nicht zu passen, dass sie von außen aussehen wie Tränensäcke.
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Geometrische Formen und viel Licht bestimmen das Treppenhaus der Elbphilharmonie.
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Selbst eine Fahrt mit der Rolltreppe wird im neuen Konzerthaus zum ästhetischen Erlebnis.
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Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie bereits 2010 fertig sein - doch in jenem Jahr feierte Hamburg erst das Richtfest. Nicht das einzige Problem: Die Baukosten explodierten.
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In der Grundlagenermittlung waren 77 Millionen Euro veranschlagt, bei Vertragsunterzeichnung 2007 ging es schon um 114 Millionen Euro - am Ende schlagen 789 Millionen Euro zu Buche. Mehr als das Zehnfache des Ursprungspreises. Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) sagte bei der Schlüsselübergabe: "Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein beeindruckendes Gebäude bekommen, dessen Architektur schon heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist." Er räumte aber auch ein, dass er sich gefreut hätte, "wenn das schneller und billiger geworden wäre".
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Architektonisch imposant und interessant ist die Elbphilharmonie allemal. Entworfen wurde das Konzerthaus vom Architekturbüro Herzog & de Meuron, für die bauliche Umsetzung verantwortlich war die Firma Hochtief. Schöpfer Jacques Herzog hat mit seinem Bauwerk schon fast wieder abgeschlossen, wie er in einem Interview mit Spiegel online sagte: "Als Architekt muss ich alles geben und wissen, dass solch ein Projekt nur einen Moment lang währt. Danach muss ich mich etwas anderem zuwenden. Und zwar nicht nur, weil ich als Architekt das Gebäude abstoßen möchte, sondern weil dieses Gebäude auch mich abstößt. Denn einmal vollendet, braucht es den Architekten nicht mehr (...)."
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Als erstes Teilstück der Elbphilharmonie wurde an die sogenannte Plaza mit einem Festakt Besuchern zugänglich gemacht - eine Aussichtsplattform zwischen dem historischen Kaispeicher und dem gläsernen Neubau.
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Außerdem nehmen Gastronomie und Hotel den Betrieb auf. Die Eröffnungskonzerte sind für den 11. und 12. Januar 2017 vorgesehen.
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Wer über die nötigen Mittel verfügt, wird auch in der Elbphilharmonie wohnen können - mit Blick über den Hafen, wie in diesem Entwurf zu erkennen ist. Durchgeführt wird der Innenausbau der 230 Quadratmeter großen Penthouse-Wohnung in der höchsten Spitze des Wellenkamms allerdings nicht in Hamburg, sondern in München. Geplant wurde die zweigeschossige Wohnung digital im 3-D-Verfahren am Computer. Auch die einzelnen Bauteile werden in Bayern nach dem 3-D-Modell gefräst. In Kisten verpackt geht es dann nach Hamburg.
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"Deutschland hat das Bauen verlernt", schrieb vor Kurzem SZ-Architekturkritiker Gerhard Matzig - zur Untermauerung seiner These diente unter anderem die Elbphilharmonie. Wie lange das Konzerthaus ohne Mängel steht und besteht, bleibt tatsächlich abzuwarten. Aber wenn die Elbphilharmonie wie hier in die Nacht strahlt, dann ist man geneigt Ole von Beust zuzustimmen: Am Ende ist sie doch ein sehr schönes Ärgernis.