Architektur für die Abrissbirne:Was der gute Geschmack befiehlt

Architektur für die Abrissbirne: Abrisskandidaten: Die Hamburger City Höfe, eine Gruppe von vier Hochhäusern stammen aus den Fünfzigerjahren.

Abrisskandidaten: Die Hamburger City Höfe, eine Gruppe von vier Hochhäusern stammen aus den Fünfzigerjahren.

(Foto: imago stock&people)

Die City-Höfe in Hamburg, Sozialbausiedlungen in London und jetzt auch der Münchner Gasteig: Wenn Bauten nicht mehr zeitgemäß aussehen, wird über Abriss diskutiert. Das aber führt in die Irre.

Von Till Briegleb

Olaf Scholz hasst die City-Höfe", sagt ein Vertrauter von Hamburgs erstem Bürgermeister, natürlich off the record: "Und deswegen werden sie abgerissen." Diese City-Höfe, das sind vier prägnante Hochhäuser der Nachkriegszeit zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kontorhausviertel mit Chilehaus, Hamburgs Weltkulturerbe. Eigentlich müsste die Quadriga durch diverse Bekenntnisse von Scholz' Regierung zu nachhaltiger, sozialer und ökologischer Stadtentwicklung sowie durch gültige Gesetze vollends gesichert sein. So stehen die kammartigen Türme unter Denkmalschutz. Als markantes Beispiel eines Städtebaus, der nach dem Krieg den demokratischen Neuanfang in einer rationalen Architektur ausdrückte, zählt das Ensemble zu den wenigen verblieben Zeugnissen der modernen Baugesinnung im Stadtzentrum - allerdings bräuchte es mal eine Verjüngungskur.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: