Angeben für Anfänger:Männer, die auf Ziegen starren

Nun ist Schönheit also doch nicht so von Vorteil für den Job, wie man dachte. Kommt aber auf die Sichtweise an. Lernen Sie mitzureden über: Attraktivität im Berufsleben.

Ruth Schneeberger

4 Bilder

Klamotten

Quelle: iStockphoto/Models in Businesskleidung

1 / 4

Nun ist Schönheit also doch nicht so von Vorteil für den Job, wie man dachte. Kommt aber auf die Sichtweise an. Lernen Sie mitzureden über: Attraktivität im Berufsleben.

Was ist das?

Eine neue Studie hat ergeben, dass schöne Menschen im Job zwar die Nase vorn haben - aber nur bis zu einem bestimmten Personalverantwortlichen. Ist der weniger schön und auch noch gleichgeschlechtlich, sieht es nicht gut aus mit dem Vorankommen. Auch hier stoßen Frauen also mitunter an die berühmte gläserne Decke - Männer aber auch: Die Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Florida State University haben im Rahmen ihrer Untersuchungen bei Bewerbungsprozessen herausgefunden, dass der kleine dicke Personalverantwortliche den schönen stattlichen Nachfolger gerne links liegen lässt, um sich keine unnötige Konkurrenz zu schaffen.

Und dann kam es noch dicker: 17 männliche Angestellte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers hatten in ihrem anstregenden Job auf wundersame Weise noch Kapazitäten frei, ihre Kolleginnen eingehenden Prüfungen zu unterziehen. Sie bauten eine eigene elektronische Infrastruktur auf, um eifrig darüber zu debattieren und abzustimmen, wer die Schönste sei. Die Top-Ten-Liste geriet nun irgendwie an die Öffentlichkeit  - und das tief verschuldete Irland hatte einen schönen Skandal an der Backe. Drei federführende Mitarbeiter wurden bereits "suspendiert".

Und der Rest der Männer fragt sich: Wofür eigentlich? Man wird ja wohl noch seiner Arbeit nachgehen dürfen. Unschön, diese Krisenzeiten.

Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/kar

Lippenstift

Quelle: iStockphoto/Valua Vitaly

2 / 4

So machen Sie sich lächerlich:

Seien Sie schön. Niemand wird Sie ernst nehmen. Sie scheitern an jeder Tür, die keinen Spiegel hat.

Wenn Sie eine Frau sind: 

Ihre Bewerbungsfotos geistern, mit schwarzen Balken versehen, unter dem Schlagwort "Hottie-List" durch die Cache-Speicher der großen weiten Welt. Und Sie können machen, was Sie wollen: Sie kriegen diese schwarzen Balken nicht mehr weg. Nicht mal mit Top-Ten-Make-up-Remover. Und Heidi Klum wird auch immer strenger.

Wenn Sie ein Mann sind:

Bewerben Sie sich beim US-Magazin People für den Titel des Sexiest Man Alive. Und am Ende wird doch Ryan Reynolds gewählt, obwohl der doch schon mit Scarlett Johansson verheiratet ist. Auch nicht schön.

Uhhhh ist der hässlich.....

Quelle: dpa

3 / 4

So schinden Sie Eindruck: 

Seien Sie hässlich. Stehen Sie zu Ihren inneren und äußeren Fehlern. Man wird Sie schnell zum Personalverantwortlichen erklären. Dann haben Sie immer noch zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie bleiben hässlich, und lassen nur noch hässlichere Mitarbeiter zu, als Sie es sind. Wenn Sie die Schnauze voll haben, wechseln Sie in eine Wirtschaftsprüfungsfirma. Oder Sie mutieren in Ihrem Job vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan und arbeiten in einem "angenehmen Umfeld". Bis die nächste Studie wieder das Gegenteil belegt. Am Ende steht Ihnen immer noch der Weg zum Schönheitschirurgen offen. Dort sind Sie ein gerngesehener Gast. Natürlich nur, wenn Sie nebenher in einer Wirtschaftsprüfungsfirma arbeiten und über eine angemessene Menge schnöden Mammons verfügen. Falls nicht, springt das Privatfernsehen in besonders schlimmen Fällen für Sie ein und zahlt die OP. Sie können also eigentlich nur gewinnen.  

Das Bild zeigt übrigens "Princess Abby", die im Sommer 2010 in Kalifornien zum "hässlichsten Hund der Welt" gekürt wurde. Im Sommer und in Kalifornien und bei diesem Wettbewerb unterscheidet man nicht zwischen Männlein und Weiblein.

Verführung

Quelle: iStockphoto

4 / 4

Zitieren Sie: 

Am besten Joan Henrietta Collins (1933), britische Schauspielerin und weltberühmtes Denver-Clan-Biest: 

"Das Problem mit der Schönheit ist, dass man reich geboren wird und nach und nach verarmt."

Und seien Sie froh, wenn Sie Ihr letztes Hemd in Sachen Schönheit schon abgegeben haben, denn dann wissen Sie: Im Job kann es jetzt nur noch aufwärts gehen.

In diesem Sinne: Bis nächsten Donnerstag!

© sueddeutsche.de/rus
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: