Der Grand Prix bietet alljährlich die Crème de la Crème der Peinlichkeiten. Was Sie darüber wissen sollten - und was nicht.
Was ist das?
Die halbe Welt scheint ja auf peinliche Musik aus Castingshows und sonstigen TV-Formaten zu stehen - die Mutter all dieser Grausamkeiten ist der Grand Prix: Seit mehr als 50 Jahren tritt dort die Elite des Schlagers und Kitschs an, um sich gegenseitig an Geschmacklosigkeit zu übertreffen. Und das schaffen sie auch.
Der Grand Prix d'Eurovision de la Chanson/ Eurovision Song Contest wurde 1956 von der European Broadcasting Union (EBU) ins Leben gerufen und findet seitdem jährlich im Land des Vorjahressiegers statt. Nach der Vorrunde bleiben noch zwölf Nationen, die die verantwortungsvolle Aufgabe haben, ihr Land im Finale zu vertreten. Dann entscheiden die Zuschauer durch Punktevergabe, maximal zwölf dürfen es sein, nur ans Heimatland können logischerweise keine vergeben werden. In diesem Jahr haben erstmals die Jurys 50 Prozent der Stimmen - das mag vielleicht auch am Verdacht gelegen haben, dass der gesamte Ostblock sich gegenseitig die Punkte zuschieben könnte.
Zum Einstieg noch ein kleiner Überblick über die Geschichte der Deutschen im Grand Prix: Die waren in all den Jahren nicht ganz so erfolgreich wie erwünscht, deswegen beruft man sich am besten auf die einzige deutsche Grand-Prix-Siegerin: Nicole. Die gewann den Wettbewerb 1982, als sie Ein bisschen Frieden trällerte. Seitdem sollte es aber einfach nicht mehr sein, deswegen wird in diesem Jahr umso mehr Hoffnung in ein ähnliches Püppchengesicht gesetzt: In Unseren Star für Oslo Lena Meyer-Landrut, die am 29. Mai 2010 ihren großen Tag hat und eifrig darauf hofft, berühmt zu werden. Und darauf, das Ganze hoffentlich besser zu machen als die No Angels - die belegten beim Grand Prix 2008 den letzten Platz.
Sängerin Nicole, die bisher einzige deutsche Gewinnerin des Eurovision Song Contest, kurz nach ihrem Sieg am 25. April 1982.
Texte und Bildauswahl: Nikta Vahid/sueddeutsche.de/rus/kar