Amerikanische Literatur:Spiel des Lebens

Wenn der Alltag zu bröckeln beginnt: Sinclair Lewis' Romanklassiker "Babbitt" über einen zweifelnden amerikanischen Geschäftsmann ist jetzt in neuer Übersetzung erschienen.

Von Ulrich Rüdenauer

Ein großer Sympathieträger ist dieser Mann nicht gerade: George F. Babbitt neigt zur Rechthaberei und unterwirft sich bis zur Selbstaufgabe den Konventionen seiner Zeit; er trägt seinen moralischen Kompass pfadfinderhaft vor sich her, ist bigott wie ein Kleinbürger und arrogant wie ein Bourgeois. Seine politischen Einstellungen sind ausgesprochen konservativ und seine wirtschaftlichen Interessen klar definiert: "Er war felsenfest davon überzeugt, dass der alleinige Zweck des Maklergeschäftes der sei, Geld für George F. Babbitt abzuwerfen." Babbitt verfügt über jene korrumpierende Schläue, die vom Charme eines schmierigen Gebrauchtwagenhändlers und dem Geschick eines Populisten nur schwer zu unterscheiden ist.

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