Amerikanische Literatur:Eigenbrötlose Kunst

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Der großartige Nicholson Baker setzt seinen Roman "Der Anthologist" fort. Doch im neuen Buch "Das Regenmobil" macht er seinen Helden zum ernsthaften Pop-Musiker - schade, denn das funktioniert leider gar nicht.

Von Alex Rühle

Nicholson Baker dürfte einer der freundlichsten Künstlerkäuze auf diesem Erdenrund sein, ein weißbärtiger, rotbäckiger Amerikaner, der immer so glücklich in die Kameras lächelt, als habe er soeben den landesweiten Weihnachtsmann-Lookalike-Contest gewonnen. Auch als Autor gibt es kaum eine sympathischere Figur als diesen begnadeten Augenblickssammler und Epiphaniker, der die Dinge, oh die alltäglichen Dinge, so behutsam aus dem dichten Alltagsgestrüpp aufhebt und zum Leuchten bringt, dass man sie als Leser in seinen Texten oft zum ersten Mal zu sehen glaubt, obwohl sie einen ein Leben lang schon begleiten.

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