Alice-Neel-Ausstellung in Hamburg:Vorsätzlich realistisch

Alice-Neel-Ausstellung in Hamburg: Andy Warhol musste warten, bis Alice Neel die Gelegenheit fand, ihn zu porträtieren. Erst nach einem Attentat durfte der Künstler ihr im Jahr 1970 Modell sitzen - seine Narben wirken noch frisch und scheußlich.

Andy Warhol musste warten, bis Alice Neel die Gelegenheit fand, ihn zu porträtieren. Erst nach einem Attentat durfte der Künstler ihr im Jahr 1970 Modell sitzen - seine Narben wirken noch frisch und scheußlich.

(Foto: Katalog, Whitney Museum)

Die Hamburger Deichtorhallen feiern die Malerei der Amerikanerin Alice Neel und zeigen sie in ihrer ganzen atemberaubenden Bandbreite.

Von Catrin Lorch

Solche Porträts sind rar im Zwanzigsten Jahrhundert. Vor allem in New York. Den Gemälden von Alice Neel ist die Neugier auf Menschen anzumerken; ihr unfertiger, zuweilen fast naiver Stil, die leuchtende Farbigkeit, die starken Konturen und einfachen Kompositionen lenken die Aufmerksamkeit von der Malerei auf den Menschen, ganz gleich, ob die im Jahr 1900 in Pennsylvania geborene Alice Neel ihre Nachbarn malte, Freunde, Galeristen oder ihre Kinder: Sie sind präsent, schauen zurück und behaupten ihren Raum auf der Leinwand aus eigenem Recht.

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