Man hört dem Welthit "No Roots" nicht an, dass seine Wurzeln im Keller des Münchner Gasteig liegen. Im Untergeschoss der Stadtbibliothek verbrachte Alice Merton etliche Nachmittage ihrer Jugend. "Man konnte CDs ausleihen, und es gab eine schöne Ecke, da habe ich den ganzen Tag nur Musik gehört", erinnert sich die heute 24-Jährige, die in Frankfurt geboren wurde und bald mit ihrer deutschen Mutter und ihrem irischen Vater über New York nach Kanada zog, wo sie in Ontario aufwuchs. Als 13-Jährige kam Alice Merton nach München. Hier lernte sie, sich auf Deutsch mit ihrer Oma zu unterhalten, und hier fand sie nah ihrer Schule, dem Theresia-Gerhardinger-Mädchen-Gymnasium, die Musikbibliothek im Gasteig. Vorher hatte sie viel Klassik gehört, jetzt erschlossen ihr The Killers, The Kaiser Chiefs und andere Indierockbands eine neue Welt. Im Projektseminar "Songwriting" in der Abiturklasse entdeckte sie dann, dass auch sie Popnummern schreiben kann - ein Talent, das Alice Merton später an der Pop-Akademie Mannheim professionalisierte.
Alice Merton:Vom Gasteig in die Charts
Die erfolgreiche Sängerin Alice Merton hat Wurzeln in München
Von Michael Zirnstein
Lesen Sie mehr zum Thema