Algerienkrieg in der Literatur:Die Staatsräson verätzen

Der Algerienkrieg ist mit Joseph Andras' Roman "Die Wunden unserer Brüder" über die Verhaftung, Folter und Hinrichtung des jungen Kommunisten Fernand Ivetons endlich in der Literatur angekommen.

Von Joseph Hanimann

Übergabe einer Bombe irgendwo am Straßenrand, das Ticken im Kofferraum des Autos, das bange Warten. Verhaftung und Verhör, oft unter Folter. Dann Wechselgefühle zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Schließlich der Prozess, die Verurteilung und am Ende die Hinrichtung. Man kennt sie auswendig, die Etappen, die die Einzelkämpfer gegen die Gewaltregime des vergangenen Jahrhunderts durchliefen. Und doch liest man es in diesem Buch fasziniert wie beim ersten Mal, als hätte man Arthur Koestlers "Sonnenfinsternis" oder Lion Feuchtwangers "Simone" nie in den Händen gehabt.

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