56. Biennale in Venedig:US-Konzeptkünstlerin Piper erhält Goldenen Löwen

Adrian Piper

Adrian Piper mit dem Goldenen Löwen bei der Preisverleihung.

(Foto: AP)
  • Die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Adrian Piper gewinnt den Goldenen Löwen der Biennale als beste Künstlerin. Die 66-Jährige lebt seit 2005 in Berlin.
  • Den Preis für die beste Landessausstellung erhält Armenien. Deutschland gewann diese Auszeichnung bisher als einziges Land drei Mal, zuletzt im Jahr 2011.

Adrian Piper lebt seit 2005 in Berlin

Zur Eröffnung der 56. Kunstbiennale in Venedig ist die in Berlin lebende Amerikanerin Adrian Piper mit dem Goldenen Löwen als beste Künstlerin ausgezeichnet worden. Mit der Preisvergabe wurde die weltweit wichtigste Schau zeitgenössischer Kunst am Samstag nach drei Vorschau-Tagen für die Branche nun offiziell eröffnet.

Adrian Piper gilt als eine der international herausragenden Konzeptkünstlerinnen. Die 66-Jährige habe die Subjektivität des Künstlers und des Zuschauers in die Konzeptkunst eingeführt, sagte Kurator Okwui Enwezor in seiner Laudatio. "Ihre Präsentationen laden uns zu einer lebenslangen Performance persönlicher Verantwortung ein."

Die gebürtige New Yorkerin lebt seit 2005 in Berlin. Sie hat dort eine nach ihr benannte Stiftung zur Förderung interdisziplinärer Forschung gegründet. Bei der Biennale ist sie mit der Arbeit "The Probable Trust Registry: The Rules of the Game #1-3" vertreten.

Armenien gewinnt den Preis für den besten Länderauftritt

Die Biennale, die dieses Jahr 120. Geburtstag feiert, steht unter dem Motto "All the World's Futures" (Alle Zukünfte der Welt). Sie findet alle zwei Jahre statt.

Die diesjährige Schau setzt sich laut Kurator Enwezor besonders mit den Krisen und Verwerfungen unserer Zeit auseinander. In der Hauptausstellung sind 163 Künstler aus 53 Ländern vertreten. Der Preis für den besten Länderauftritt ging an Armenien. 89 Nationen präsentieren sich mit eigenen Landesausstellungen.

Deutschland ist mit einer "imaginären Fabrik" dabei, in der fünf Künstler zeitkritische Fragen wie Arbeitslosigkeit und den Umgang mit Flüchtlingen aufgreifen. Deutschland hat als bisher einziges Land bereits drei Mal den Goldenen Löwen für seinen Pavillon erhalten, zuletzt 2011 mit dem Werk des kurz zuvor verstorbenen Künstlers Christoph Schlingensief.

Für sein Lebenswerk wurde bei der 71-jährige ghanaische Bildhauer El Anatsui bei der diesjährigen Biennale mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Vor zwei Jahren hatte der Deutsch-Brite Tino Sehgal den Preis als bester Künstler erhalten. Angola stellte den besten Länderbeitrag. Mit einer Laufzeit bis zum 22. November ist die Biennale diesmal so lang wie noch nie. Mehr als eine halbe Million Besucher werden erwartet.

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