Weitere Leserbriefe:Nicht blenden lassen

Kaum glauben kann ein Leser, dass die schöne Darja Schukowa, Noch-Frau von Abramowitsch, Alternativmedizinerin sein soll. Und ein Berliner empfiehlt einem Hamburger Anwalt doch mal in die Wirklichkeit von Schutzgelderpressung und Prostitution hinabzusteigen.

Hinab in die Wirklichkeit

"Im Zweifel für den Fiskus" vom 11. August: Allzu naives Gutmenschentum lässt unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie leider zunehmend gegen die Wand fahren. Die Realität sieht anders aus als von Rechtsanwalt Philip von der Meden beschrieben. In meiner Heimatstadt Berlin ist das auf beängstigende Weise zu beobachten: Dort beherrschen libanesische Clans mittlerweile ganze Stadtteile, völlig unbehelligt von einer verängstigten Polizei und hilflosen Gerichten. Hunderte Mitt-Zwanzigjährige mit eindeutig nahöstlicher oder türkischer Herkunft cruisen in Luxuskarossen durch die Stadt und verhöhnen eine arbeitende Bevölkerung, die seit Jahrzehnten mit sinkenden Reallöhnen zu kämpfen hat. Machen Sie sich doch die Mühe, von Ihrem Elfenbeinturm herabzusteigen, in die schnöde Wirklichkeit von Schutzgelderpressung, Drogenhandel, Prostitution und zahlreichen anderen Straftaten, die - obwohl offensichtlich - weder von Polizei noch von Gerichten geahndet werden können. Sie würden sehr bald erkennen, dass ein probates Mittel wie die Beweislastumkehr in den oben beschriebenen kriminellen Kreisen Dinge wirklich zum Besseren ändern kann. Kein unbescholtener Bürger sollte ein Problem damit haben zu beweisen, wie er sein Geld verdient hat - Verbrecher hätten es. Warum ihnen das Leben nicht ein wenig schwerer zu machen?

Tomas Erhart, Berlin

Schöner russischer Schein

Darja Schukowa im "Profil" vom 10. August: Die hübsche russische Dame mit amerikanischem Pass passt ja sehr gut zu Trump und seinem finanzstarken Umfeld. Als "feinsinnige Kunstliebhaberin" und "Kunstmäzenin", wie sie von Julian Hans beschrieben wird, war sie aber wahrscheinlich eher dafür zuständig, das Geld von Roman Abramowitsch, ihrem bald Ex-Mann, gewinnbringend und werbewirksam anzulegen. Aber was bitte soll man sich unter einer "studierten Homöopathin" vorstellen? Gehen Herrn Hans da womöglich die Pferde durch? Sie soll auch in London "alternative Medizin" studiert haben. Meiner Kenntnis nach wird dort zwar ernsthaft und wissenschaftlich-kritisch, aber deshalb eben meist auch vergeblich nach positiven Effekten einer Medizin gesucht, die man gemeinhin als Quacksalberei bezeichnet. Dass man so etwas in London "studieren" kann, scheint mir jedenfalls eher etwas für den Bereich der alternativen Fakten zu sein.

Dr. Frank Bolkenius, Friesenheim

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