Weitere Briefe:Von Müttern und Frauen

Eine Leserin stört sich daran, dass bei berühmten Menschen meist der Beruf der Väter, nicht aber der der Mütter genannt wird. Eine andere Leserin bittet darum, Frauen auch in Überschriften nicht zu vernachlässigen.

Ohne Mutter geht nichts

Es ist nicht zu fassen - sie hat es schon wieder getan. Sie, meine hochgeschätzte SZ schreibt: "Daniela Schadt, die Tochter eines Lackfabrikanten ..." (18./19. März). Hatte Daniela Schadt keine Mutter? Mit Sicherheit! Nur ist die nicht erwähnenswert. Seit vielen Jahren beobachte ich diese Nichtexistenz der Mütter von Menschen, die in der Öffentlichkeit bekannt oder berühmt sind, ob in Zeitschriften, Biografien oder Lexika. Und das, obwohl die Mütter fast allein die tägliche Arbeit für die Kinder machen, zum Beispiel Tausende alleinerziehende Mütter. Wenn aus Kindern "etwas geworden ist", haben sie nur Väter - geraten die Kinder aber auf die schiefe Bahn, hat "die Mutter die Schuld". Ich erwarte von meiner Lieblingszeitung, dass sie sich hier ändert. Lilo Hartmann, Hamburg, 80 Jahre alt, früher alleinerziehend

Schmutzige Hände

"Partycrasher" vom 16. März zur Razzia bei Audi: Es verschlägt einem die Sprache. Die Männer mit den weißen Hemden haben schmutzige Hände. Sie nehmen billigend in Kauf, dass Menschen, speziell Kinder, erkranken durch den Ausstoß von Schmutz- und Feinpartikeln. Dieser kommt meist aus übergroßen, blitzenden Karossen, die in ihrer Größe schon furchterregend sind, und die Straßen so durchfahren, dass die kleinen Autos an die Seite gedrängt werden, um dem Panzerauto die Vorfahrt zu gewähren. Wagt man, dazu was zu sagen, wird man oft übel beschimpft. Die Ausdrücke, die fallen, möchte man nicht niederschreiben. Auch in diesen Autos sitzen gut gekleidete Menschen. Sucht man einen Parkplatz, stehen diese Autos so, dass sie zwei Parkplätze gleichzeitig benötigen. Frei nach dem Motto "Hauptsache, ich und mein Auto". Was kann man überhaupt tun, wenn sogar die Kanzlerin von allem nichts gewusst haben will, speziell von der Verschmutzung durch diese Superkarossen? Aber dieser Autolobby wird nach wie vor fast alles erlaubt. Bitte behalten Sie dieses Thema in Ihrer Berichterstattung weiter im Blick. Doris Rother, Berlin

Verdrängerinnen

"Meister des Verdrängens" vom 28. März: Der SZ scheint entgangen zu sein, dass Altersarmut überwiegend weiblich ist. "Meisterinnen des Verdrängens" sind auch heute noch zu viele junge Frauen, die nicht wahrhaben wollen, dass ein (Ehe-)Mann keine Altersversicherung ist. Annette Gümbel-Rohrbach, München

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