Weitere Briefe:Sport und Groko

Lesezeit: 1 min

Ein Leser beklagt, dass die Große Koalition Computerspiele fördern will. Ein anderer meint, die Groko rede den Kompromiss zur Rente schön. Und ein dritter fragt, warum bei aller Kritik überhaupt noch über Olympia berichtet wird.

Verzweifelte Eltern

"Sporteln am Bildschirm" vom 13. Februar: Toll! Während die Spezialkliniken für die Behandlung von Computerspielsucht aus dem Boden schießen, Pädagogen Präventionsprogramme gegen die Bildschirmsucht entwickeln und verzweifelte Eltern Lehrern und Beratungseinrichtungen die Türen einrennen mit der Frage, wie sie ihre - vorwiegend männlichen - Sprösslinge weg von der Konsole an die frische Luft und in einen tatsächlichen Sportverein bringen können, freut sich der Game-Verbandsgeschäftsführer über die im Koalitionsvertrag geplante Anerkennung von Computerspielen als Sport. Und schwadroniert auch noch über gemeinnützige Computerspielvereine, die Nachwuchsarbeit oder soziale Arbeit leisten können. Es lebe die Lobbyrepublik Deutschland!

Christian Bauer, München

Schöngeredetes Ergebnis

"Groko würde Rentnern und Familien nützen" vom 13. Februar: Es ist nicht gerechtfertigt, aus der Verbesserung der Mütterrente eine Besserstellung aller Rentner abzuleiten, da diese Verbesserung nur Müttern zugute kommt, die vor 1992 drei und mehr Kinder geboren haben. Unverständlich ist auch die anhaltende Polemik gegen die Verbesserung der Mütterrente, da sie die bestehende Gerechtigkeitslücke gegenüber älteren Müttern verringern würde. Gegenüber Müttern, die noch kaum die Möglichkeit hatten, ihre Krabbelkinder in Kitas abzuschieben und Geld zu verdienen und die heute nicht selten von Altersarmut bedroht sind. Auch der Hinweis auf die Sicherung des Rentenniveaus von 48 Prozent ist fadenscheinig, weil auch die bisherige Groko an dieser Grenze kurzfristig nicht rütteln wollte, und weil auch die neue Groko diese "Haltelinie" nicht für alle Zeit garantieren will.

Albert Hagn, Ravensburg

Was hat das mit Sport zu tun?

"Geraubte Momente" vom 9. Februar: Ihrer Kritik an den Olympischen Spielen kann ich nur zustimmen. Warum ziehen Sie dann aber nicht die entsprechende Konsequenz? Wenn sich die Athleten verraten fühlen, die Dopingenthüllungen immer größere Ausmaße annehmen und die mafiöse Struktur des IOC doch offensichtlich ist, müssten Sie dann nicht die Olympiaberichterstattung einstellen? Das Gleiche gilt natürlich auch für das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Was hat denn "Kommerz, Panoptikum, Spektakel" noch mit Sport zu tun?

Paul Wiegand, Vilshofen

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: