Weitere Briefe:Sport, Krankheit, Tod

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Eine Leserin fordert Möglichkeiten, damit Behinderte im Alltag Sport treiben können. Ein Leser kritisiert eine Studie zu Diabetes und Stickoxiden. Ein anderer lobt den Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Wissenschaftler Stephen Hawking.

Behindertensport im Alltag

"Was von Gold bleibt" vom 19. März: Noch wichtiger, als Behindertensport auf Siegerpodesten der Paralympics zu sehen, wäre, vielartige, (mit)erlebbare Präsenz individuell sporttreibender behinderter Menschen im Alltagsleben. Doch dazu fehlen noch überall behindertengerechte, selbstbestimmt erreichbare und nutzbare Möglichkeiten im öffentlichen Raum. Dann gäbe es nämlich irgendwann einen (Gesunden-)Lerneffekt. Und man/frau würde als Sporttreibende nicht mehr so häufig realitätsferne Vorurteile zu hören bekommen, wie: "Wenn du im E-Rollstuhl tanzt, kannst du doch auch das Treppenhaus putzen!"

Annette Gümbel-Rohrbach, München

Verunsichernde Studie

"Zuckerkrank durch Stickoxid" vom 9. März: In der genannten Studie wurde versucht, auf statistischer Basis die Entstehung von Diabeteserkrankungen wie auch Todesfällen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die Belastung mit Stickstoffoxiden zurückzuführen und mit Zahlen zu belegen. Bereits der statistische Ansatz der Studie entbehrt einer sicheren wissenschaftlichen Grundlage. Die genannten Krankheiten sind bekanntlich multifaktoriell bedingt. Das Verfahren erinnert sehr an die epidemiologischen Herz-Kreislauf-Studien der Vergangenheit, in denen, belegt mit statistischem Zahlenmaterial, dem Cholesterin die Hauptursache an den diesbezüglichen Erkrankungen mit Todesfolge zugewiesen wurde. Wie wir heute wissen - zu Unrecht! Wem nützt dieses Statement des Umweltbundesamtes? Dem bereits stark verunsicherten Verbraucher sicher nicht!

Dr. Rüdiger Arnold, München

Verhedderung entlarvt

"Das Supergenieorakel" vom 15. März: Patrick Illinger ist hier eine angemessene, treffsichere und hervorragend formulierte Würdigung des genialen "Physikorakels" Stephen Hawking gelungen. Anderweitig zu lesende übersuperlativistische Einschätzungen wie "einer der größten Forscher aller Zeiten" reduziert Illinger nüchtern auf die Floskel "beachtlich, aber nicht unübertroffen". Sehr treffend auch, dass Illinger Hawking im Umfeld einer Theoretischen Physik verortet, "die im Begriff ist, sich ... zu verheddern". Eben die letztere Entwicklung bildet vermutlich den Nährboden, auf dem Physikorakel wie Hawking entstehen und populär werden können.

Prof. Ernst Terhardt, München

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