Weitere Briefe:Ehe und Sport

Dass Homosexuelle in Deutschland "heiraten", wird oft berichtet. Das ist so aber nicht korrekt, meint ein Leser. Ein anderer hat eine Lösung für Doping im Sport.

Ohne die gleichen Rechte

In "Böhmische Rundtänze" vom 31. März berichten Sie, dass Hape Kerkeling seinen Lebensgefährten geheiratet hat und wiederholen diese Formulierung im Artikel mehrmals. Aber indem Sie durchgängig von "Heirat" oder "Eheschließung" sprechen, machen Sie eine bestehende Diskriminierung, die nun erneut durch die Regierung bestätigt wurde, unsichtbar. Fakt ist: Weder ein Herr Kerkeling, noch eine Frau Anne Will haben geheiratet. Sie haben sich "nur" verpartnert, so wie viele andere homosexuelle Paare. Sie haben damit nicht die gleichen Rechte wie verheiratete heterosexuelle Paare, und ihre Lebenspartnerschaft genießt nicht den gleichen rechtlichen Schutz wie das Institut der Ehe. Man wundert oder ärgert sich, aber das ist im Jahr 2017 in Deutschland leider die Realität. Jens Ehebrecht-Zumsande, Hamburg

Gedopte Freaks

"Was für ein trübseliges Leben" vom 29. März: Der ehemalige Kugelstoß-Trainer Hansjörg Kofink spricht mir aus der Seele. Schon im kleinen Dorfverein werden die Achtjährigen aussortiert, die nicht den "Leistungsansprüchen" der Trainer und Vereinsfunktionäre entsprechen. Miteinander, Förderung des Gemeinschaftsgefühls, Freude an erbrachter Leistung... interessiert nicht. Wie heißt es so treffend: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Auch Kofinks Idee der strikten Trennung von "Profi"- und Amateursport propagiere ich seit Jahren. Ich nenne das "Freakshow" versus sauberen Sport. Das würde heißen, bei jeden Olympischen Spielen werden zwei Kategorien gebildet: In der einen darf jeder alles nehmen, was schön und stark macht. In der anderen wird gnadenlos auf Doping kontrolliert. Wir entscheiden dann mit der Einschaltquote, und es wird sich zeigen, ob die Menschen die Freakshow ernsthaften und sauberen Sportwettkämpfen vorziehen. Dr. Thomas Lukowski, München

Entgleiste Rhetorik

Der Artikel "Cool Britannia" vom 24. März erläutert auf erfreulich sachliche und konstruktive Weise, wie in London auf das schreckliche Attentat reagiert wurde. Terroristen jedoch als die Sorte der "besonders miesen Existenzen, für die die Götter die dunkelsten Löcher in der Hölle reserviert haben" zu titulieren, ist eine unnötige sprachliche und gedankliche Entgleisung. Schlimm genug, dass sich Personen wie Donald Trump, die sich Präsident nennen dürfen, aktuell solcher Rhetorik bedienen. Prof. Ute Rademacher, Hamburg

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