Weitere Briefe:Danke, bitte

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Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen.

Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen.

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Dank an Barbara Schöneberger und dem Streiflicht gegen den Fußballwahnsinn! Und die Bitte, über den leisen Terror in Indonesien zu berichten.

Ich bin nicht allein!

"Das Streiflicht" vom 9./10. Mai: Danke, liebes Streiflicht, und danke, liebe Barbara Schöneberger! Endlich fühle ich mich nicht mehr alleine und irgendwie komisch dabei, dass ich mich eben nicht über noch eine Fußballübertragung freue, natürlich mit ausführlichem Gesabbel vor und nach dem Spiel darüber, wie sich dieser oder jener gefühlt hat. Ich fühle mich auch nicht mehr kleinlich, wenn mich ärgert, dass dafür horrende Gelder aus meinen Gebühren fließen, obwohl jede andere Sportart froh wäre, wenn überhaupt über sie berichtet würde und exklusiv die Fußballvereine von meinem Geld gemästet werden. Oder wenn mich ärgert, dass parallel dazu im öffentlich-rechtlichen Nachbarsender die Nachrichtensendungen entfallen oder gekürzt werden und stattdessen Wiederholungen von Schmonzetten laufen, was die Verantwortlichen eben so für 'Damenprogramm' halten, vermute ich, und das möglichst nichts mehr kostet. Ja, und jetzt traue ich mich auch zu fordern, dass für die Versammlung von grölenden und pfeifenden Jungs die Veranstalter selber die Polizeiüberstunden bezahlen sollen, anstatt ihre Vereinsgelder für aberwitzige Ablösesummen auszugeben und wiederum meine Steuergelder verbraten werden. Und vielleicht kommen dann sogar einige Fußballfans auf die Idee, lieber ihrem kleinen Verein aus der Nachbarschaft einen Besuch auf dem Platz abzustatten, anstatt diesen profitorientierten gigantischen Zirkus am Leben zu erhalten. Vera Niedermann-Wolf, Rottweil

Leiser Terror

"Familienausflug mit Sprengstoff" vom 15. Mai: Die Regierung in Indonesien tut nichts - oder ist machtlos - gegen das Islamistenregime in der Provinz Aceh, wo Frauen zur Verschleierung gezwungen werden und Verstöße gegen die Scharia mit öffentlichen Prügelstrafen geahndet werden. Muslimische Mädchen in ganz Indonesien werden Opfer von Genitalverstümmelung. Obwohl die Regierung diese Praxis einst verboten hat, führte der Druck der mächtigen islamischen Verbände zu einem Rückzieher. Dieser verbrecherische Eingriff, der Frauen die Lust am Sex rauben und sie so zu demütigen Gattinnen formen soll, wird von medizinischem Personal ausgeführt und sogar von Krankenhäusern im Rahmen eines Pakets zusammen mit Impfungen zur Geburt angeboten; das ist ein leiser Terror, über den nicht so viel berichtet wird wie über spektakuläre Bombenattentate. Susanne Tillich, München

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