SZ-Werkstatt:Diamant-Ressort

Heribert Prantl

Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, schreibt seit fast dreißig Jahren Leitartikel und Kommentare.

(Foto: Jürgen Bauer)

Heribert Prantl stellt seine neue Kommentarredaktion vor, die künftig den Meinungsbeiträgen noch mehr Glanz und Schliff verleihen soll.

Es gehen Mails und Briefe ein, in denen steht: "Der Kommentar war doch nicht objektiv." Die Schreiber haben recht, immer. Kommentare sind nie objektiv, sie dürfen es auch nicht sein, sonst wären sie keine. Meinung ist immer subjektiv; aber sie sollte so geschrieben sein, dass sie auch dem Leser Vergnügen bereitet, der anderer Meinung ist. Wenn dieses Vergnügen gelingt, sind Kommentare und Leitartikel die Diamanten des Journalismus; sie haben dann Glanz und Schliff. Sie werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Warum? Sie können Orientierung bieten, Wegweiser sein und Schlüssel der Erkenntnis in einer immer unübersichtlicheren Welt.

Die SZ hat nun eine eigene Meinungsredaktion gegründet, um sich der pointierten Auseinandersetzung, dem Glanz und Schliff besonders zu widmen. Diese Redaktion ist für die Kommentare der Seite 4, Außenansichten und die Seite 5 mit den Kolumnen am Samstag zuständig; sie pflegt und schreibt Meinungsbeiträge in der gedruckten und der digitalen Zeitung. Geleitet wird die Redaktion von mir; Stellvertreter ist Stefan Ulrich, bisher Vize-Chef des Ressorts Außenpolitik. Dem Gründungsteam gehören des Weiteren an: Catherine Hoffmann (bisher Wirtschaft), Kia Vahland (bisher Feuilleton), Karin Janker (bisher Online), Matthias Drobinski und Jan Heidtmann (bisher Innenpolitik). Zum Auftakt hat sich schon einiges verändert. Die Seite 4 hat ein neues Layout. Die langen Kommentare, Editorials genannt, stehen jetzt nebeneinander unter der Karikatur. Auf den neugestalteten Seiten 5 am Samstag stehen wie bisher Texte der Kolumnisten - und, als neues optisches Element, Gemälde von Rudi Hurzlmeier, dem Münchner Maler, der einst seine Karriere mit Comic-Strips in Underground-Blättern begann. Die Bilder kennzeichnet ihr subversiver Humor.

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