SZ-Werkstatt:Alles Eingebung, oder was?

Marc Herold, 49, wurde im schleswig-holsteinischen Mölln geboren. Seit 1973 wohnt er in München. Der ausgebildete Grafik-Designer ist seit 1992 freiberuflich als Illustrator tätig. (Foto: privat)

Der Münchner Illustrator Marc Herold hat das Buch Zwei über das Darknet gestaltet. Woher er seine Ideen nimmt.

Von Marc Herold

Der Münchner Illustrator Marc Herold hat das Buch Zwei über das Darknet gestaltet (Seiten 15 bis 17). Hier erzählt er, wie er seine Ideen findet:

Ein begnadeter Illustratorenfreund erzählte mir diese Woche, dass sein Teenager-Sohn jetzt selbstredender Weise in seine Fußstapfen trete, auch recht gut zeichnen könne, es aber an Ideen hapere, und er ihm jetzt beibringen wolle, wie man Ideen hat.

Das hat mich sehr erstaunt. Kann man Ideenfindung beibringen?

Meiner bisherigen Erfahrung nach lassen Ideen sich nicht erzwingen, sondern tauchen einfach auf - oder aber nicht. Allein zum Thema Idee selber kämen mir jetzt bereits Dutzende Einfälle, weil es ein ziemlich weites Definitionsfeld ist. Aber bezogen auf die Ideenfindung zu Artikeln und Texten aus dem Druckbereich, wie eben der Süddeutschen Zeitung, kann ich zu meiner Vorgehensweise - speziell zu den Kolumnen "Mitten in" oder seinerzeit "Die Gewissensfrage" und "Rätsel des Alltags" im SZ-Magazin - nur sagen, dass immer nur zu hoffen bleibt, ein vorliegender Text ohne definierten Motivwunsch seitens der Redaktion möge spontan irgendeine Bildassoziation in meinem Hirn auslösen. Bestenfalls abstruser Natur, oder notfalls auch brav.

Meist habe ich Glück. Aber oft bleibt nur der unterwürfige Hilferuf an das Redaktionsteam für Ideen, welche dann wiederum mich verblüffen und denken lassen: "Warum ist mir das nicht eingefallen?"

© SZ vom 10.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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