VOR GUT EINEM HALBEN JAHR ist es hoch hergegangen in dieser Kolumne, da haben wir auf die alten Mystiker zurückgegriffen, die mit Wörtern wie begriffenheit oder unbegrîfelicheit das Reden von Gott und der Seele auf eine freie, geistige Höhe hatten heben wollen. Nun ist das Reden von Gott und der Seele ein anderer Schnack als das Reden vom Weltkulturerbe, mag dies gleich ebenfalls von immaterieller Art sein. Dessen ungeachtet sah sich Leser K. in einem diesbezüglichen Text mit einem "raunenden Sammelsurium der Begrifflichkeiten" konfrontiert, hatte aber das Gefühl, dass, wo Begriffe von Begrifflichkeiten verdrängt werden, außer "Schwurbeligkeiten" so gut wie nichts gewonnen sei.
MIT DER TECHNIK hat es Leser Kn., mit der Sprache auch. Aus diesem doppelten Grund weiß er, dass ein in einen Unfall verwickelter Lkw nicht als tonnenschwer vorgestellt werden muss: Schon ein Kleinlaster mit seinen 3,5 t ist tonnenschwer, um wie viel mehr dann ein Brummi. Tonnenschwer geht es auch bei der Bahn zu, besonders wenn mehrere Waggons gekuppelt und nicht, wie bei uns oft zu lesen, gekoppelt werden. Man könnte jetzt viel über Schrauben- oder Mittelpufferkupplungen schreiben. Besser ist Herrn Kn.s Bonmot, wonach Müßiggang aller Laster Anfang ist, die Anhängerkupplung aber so mancher Laster Ende.
EINEN TIPP für das Neujahrsmenü entnimmt Leserin R. dem Blatt. Im Text über Henriette Davidis hieß es, dass jetzt noch "ein Kochverein aus Männern ... eines ihrer weihnachtlichen Gerichte" zubereite. Frau R. hätte gern das Rezept und fährt fort: "Ich bin auch sehr interessiert daran, welche Männersorte und welche Stücke dafür am besten geeignet sind. Soll ich eher jüngere verwenden oder lieber solche, die schon länger am Knochen gereift sind? Wenn möglich, bitte mit Bezugsquelle, am liebsten hätte ich die Männer in Bioqualität."
Guten Appetit und nur das Beste fürs Neue Jahr!