Ehe für alle:Merkels Schwenk

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"Ehe für alle - ist das eine reine Gewissensentscheidung?" Das fragte die SZ die Nutzer ihrer Online-Foren.

(Foto: Süddeutsche.de)

"Ehe für alle - ist das eine reine Gewissensentscheidung? Das fragte die "Süddeutsche Zeitung" die Nutzer ihrer Online foren:

"Kanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Ehe für alle zwar als Gewissensentscheidung, es ist aber meines Erachtens eher ein Räumen Ihrer bisherigen Position (das kennt man von ihr) oder aber ein wahltaktisches Manöver. Natürlich haben konservativ-klerikale CDU/CSUler das Recht, dagegen zu sein, aber die Mehrheitsmeinung bei SPD, Grünen und Linken (und ich vermute: auch im Wahlvolk) ist eine andere (zeitgemäßere). Und: Was brächte es, wenn die Entscheidung auf die nächste Legislaturperiode verschoben werden würde?" (Vimob auf SZ.de)

"Tolles Gewissen, wenn das urplötzlich zum Wahlkampf auftaucht, wo der Politiker alles macht, um auch wirklich jede Stimme abzugrasen. Ich finde, die Ehe ist etwas klar Definiertes und sollte Mann und Frau vorbehalten bleiben - kein Grund allerdings, die gleichgeschlechtliche Verbindung vor dem Gesetz nicht zu legalisieren. Ehe sollte diese Verbindung allerdings nicht heißen, denn es ist keine. Kirchliche Trauung? Meinetwegen." (Zwergallwissend auf SZ.de)

"Wie alle Regierungschefs demokratischer Staaten legt auch Kanzlerin Angela Merkel großen Wert auf die Stimmungsbilder aktueller Umfragen. Beim Thema Ehe für alle gibt es in der Bevölkerung seit Monaten einen eindeutigen Trend zur Befürwortung der rechtlichen Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Bisexuellen. Also ist ihr Schwenk relativ risikolos." (Monikamm207 auf SZ.de)

"Ich freue mich für alle, die es persönlich betrifft, dass es endlich so weit ist. Und ich finde es nur richtig, aus Gründen der Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Mit Angela Merkels Richtungswechsel bin ich aber viel kritischer als viele andere. Das, was sie jetzt zur Gewissensentscheidung erklärt, hätte immer eine solche sein können. Merkel ist unehrlich, wenn sie es jetzt zu einer macht." (utzscre auf SZ.de)

"Warum wird dieses Thema jetzt plötzlich als so drängend dargestellt? Um den Grünen ihr letztes Wahlkampfthema zu nehmen, Koalitionsoptionen zu öffnen, oder weil es sich einfacher umsetzen lässt, als zum Beispiel die Atommüllendlagerung und weil so kurz vor der Wahl noch einmal Entscheidungsfähigkeit demonstriert werden soll? Und warum ist eine Ehe für alle notwendig, welche Verbesserungen ergeben sich eigentlich daraus? Das Thema hätte eine sachliche Diskussion verdient, auch im Bundestag." (h.ironimus auf SZ.de)

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© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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