Debatte@SZ:Unsere Geschichten

Welche Flüchtlingsgeschichte gibt es in Ihrer Familie? Es gab nämlich schon einmal in der Geschichte Deutschlands eine große Zahl von Flüchtlingen. In den Internet-Foren der Süddeutschen Zeitung wird davon lebhaft berichtet.

Welche Flüchtlingsgeschichte gibt es in Ihrer Familie? Davon wird in den Internet-Foren der Süddeutschen Zeitung lebhaft berichtet:

"Unsere Flüchtlingsgeschichte unterscheidet sich nur marginal von den Umständen und der Fremdenfeindlichkeit, denen heutige Flüchtlinge ausgesetzt sind. Ein wesentlicher Unterschied jedoch: Unsere Unterkünfte brannten nicht, und Deutschland war selbst bettelarm. Wie viele Millionen mehr waren es nach 1945? Nur wer die Vergangenheit kennt, kann nachhaltig Zukunft gestalten." (Gladis bei Süddeutsche.de)

"Mal zur geschichtlichen Erinnerung: Was aus den ehemaligen Ostgebieten kam, waren 1945 keine Flüchtlinge, sondern Vertriebene. Außerdem brachten sie die gleichen Werte mit und stammten aus dem gleichen Kulturkreis. Nur mal so zur Anregung. Meine Großeltern kommen aus Ostpreußen und sind auf 180, wenn man ihnen sagt, sie wären Flüchtlinge gewesen." (weninteressiertes auf Süddeutsche.de)

"Ohne jetzt die schwierige Situation der heutigen Flüchtlinge abschwächen zu wollen, finde ich dennoch, dass dies nicht ganz vergleichbar ist. Die Flüchtlinge damals (zum Beispiel meine Eltern) sind von einem Teil Deutschlands in einen anderen Teil geflüchtet. Sie waren Bürger dieses Landes und wollten nicht zwangsweise Bürger von Polen werden. Behandelt wurden sie allerdings nicht sehr viel anders als die Flüchtlinge, die heute aus anderen Ländern zu uns kommen. Hier greift dann der Vergleich doch wieder." (Lisa Holtz auf Facebook)

"Vielleicht sollte man wissen, dass damals Wohnraum zugewiesen wurde. Familien bekamen ungefragt Familien zugeteilt, die vielerorts aus Alten, Frauen und Kindern bestanden. Da musste man wirklich Toleranz üben, mit anpacken und natürlich auch sein weniges Essen teilen. Da viele von ihnen bereits vor Jahrhunderten ausgewandert waren, stimmt das mit der gemeinsamen Sprache und Kultur auch nur bedingt. Mein Vater musste erst einmal ordentlich Deutsch lernen." (Christine Berger auf Facebook)

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