Abschiebungen:Widerspruch in sich

Ein Leser hält angesichts der Abschiebungen von Asylbewerbern in Ausbildung die Merkelsche Aussage über "Bekämpfung der Migration im Ursprungsland" für "leeres Gewäsch". Eine Leserin würde nur Frauen und Kinder dulden.

"Asylbewerber - Paragraf fürs Abschieben" und 23. Juni:

Jede Landesregierung, die Migranten, deren Asylantrag abgelehnt wurde, trotz der Regel drei Lehrejahre plus zwei Jahre berufliche Praxis oder kurz vor dem Abitur, beziehungsweise mitten im Studium abschiebt, widerspricht Kanzlerin Angela Merkels Forderung von der Bekämpfung der Migration im Ursprungsland. Junge, gut ausgebildete Menschen wären nämlich ein sehr positiver Beitrag zur Bekämpfung der Migration im Ursprungsland.

Es ist an der Zeit, dass Merkel gegenüber Innenminister Thomas de Maizière ihre Richtlinienkompetenz ausspielt. Auch sollte sie dies Thomas Strobl, ihrem Stellvertreter im CDU-Vorstand und baden-württembergischen Innenminister stecken. Tut sie beides nicht sehr bald, sind ihre Worte von der Bekämpfung der Migration im Ursprungsland leeres Gewäsch. Dietram Hoffmann, Überlingen

"Aussetzung ausgesetzt" vom 23. Juni:

Absolut blauäugig

Grüne und Linke sind entsetzt und der Zorn von Pro Asyl ist groß, dass demnächst wieder Menschen nach Afghanistan abgeschoben werden. Warum? Weil ein Staat, Deutschland, das Recht durchsetzt?

Es gebe Anschläge in Afghanistan, heißt es in dem Artikel. Es sei nicht sicher dort. Sicher ist es in Deutschland, in Europa inzwischen auch nicht mehr, wie die verschiedenen Anschläge in den letzten Monaten zeigen. Wie viele Menschen weltweit haben denn noch das große Glück, in einem wirklich sicheren Land zu leben?

Bei den Abgeschobenen handelt es sich um Kriminelle, Betrüger und Menschen, die ihre wahre Identität nicht preisgeben wollen. Ich vertraue ganz auf unsere Behörden, die vor der Abschiebung alle Hintergründe genauestens geprüft haben und pfeife auf die Grünen, die sich in der Asyl- und Flüchtlingspolitik absolut blauäugig verhalten und die Bedenken und Ängste der Bevölkerung vollkommen ignorieren.

Ich bin für Abschiebungen und der Meinung, dass man vom Krieg verfolgten Frauen und Kindern Asyl gewähren muss. Glücksritter, Betrüger, Kriminelle und religiös verblendete junge Männer jedoch muss man nicht aufnehmen oder gar integrieren. Gabriele Kohlert, Eschenlohe

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