1. Nennen Sie uns Ihre drei größten Stärken und Schwächen.
Im Handbuch für Personaler muss dieser Satz gleich im ersten Kapitel auftauchen, denn in nahezu jedem Vorstellungsgespräch müssen Bewerber darauf eine Antwort parat haben. Die Interviewer wollen damit herausfinden, ob ihr Gegenüber in der Lage ist, zu reflektieren und ein selbstkritisches Urteil zu fällen. Stärken und Schwächen, die keinen Bezug zu der angestrebten Position haben, haben in der Antwort nichts zu suchen. Besitzt ein Bewerber die Fähigkeit, schnell mit fremden Leuten ins Gespräch zu kommen, bewirbt sich aber auf eine Stelle, bei der er überhaupt keinen Kundenkontakt hat, ist das für einen Personaler nicht relevant.
Da Fragen nach Stärken und Schwächen mittlerweile vollkommen üblich sind, steht in jedem Bewerbungsratgeber eine Antwort darauf. Empfohlen wird darin etwa, als Schwächen Ungeduld oder Perfektionismus einzugestehen, denn diese Eigenschaften können genauso gut als Stärken durchgehen
Allerdings hat jeder Personaler diese Antwort mindestens schon zehn Mal gehört. Anstatt ihn mit Standardphrasen zu langweilen, sollten Bewerber also lieber kreativer werden - und ruhig ein wenig ehrlich sein. Denn spielt der Kandidat nur eine Rolle, durchschauen das Personaler schnell. "Ich bin sehr kreativ, aber manchmal ein wenig unordentlich. Aber meine Termine halte ich selbstverständlich immer ein."
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