Unternehmensberatung durch Rentner:Senioren wissen's besser

Von wegen altes Eisen: Deutsche Senioren beraten ehrenamtlich Unternehmen und Schüler. Ihr Fachwissen ist inzwischen weltweit gefragt.

Mehr als nur Lebenserfahrung: Das Expertenwissen deutscher Senioren ist rund um den Globus gefragt. Der Senior Experten Service (SES) bietet Ruheständlern die Möglichkeit, ehrenamtlich ihr Fachwissen iim In- und Ausland weiterzugeben. Im vergangenen Jahr waren deutsche Senioren bei etwa 1600 Einsätzen in 79 Ländern aktiv. Gleichzeitig wächst die Zahl der Frauen und Männer, die Interesse an einer solchen ehrenamtlichen Tätigkeit für den SES haben. Ende 2009 waren es 8100, so viele wie nie zuvor.

Senior Experten Service Beratung Karriere

Immer nur auf der Parkbank sitzen ist doch langweilig: Im Senior Experten Service geben Rentner ihre Berufserfahrung an Jugendliche und junge Unternehmer weiter.

(Foto: AP)

Zur Zeit stellen über 8400 Experten dem SES und seinen Auftraggebern ihre Erfahrung und ihr Wissen zur Verfügung. Vermehrt stehen die Senioren nun auch Schülern und Auszubildenden im eigenen Land zur Verfügung. Seit 2006 bietet der SES gemeinsam mit der Otto-Wolff-Stiftung in nordrhein-westfälischen Schulen das Programm "Neue Impulse für Schüler" an. Dabei geben die Senioren in den Schulen ganz praxisbezogen einen Einblick in ihr früheres Berufsleben und stärken das Interesse für Naturwissenschaft, Technik und Handwerk.

Begleiter und Vertrauensperson

Sie zeigen den Schülern etwa, wie man Häusermodelle baut, Gärten anlegt oder eine Firma gründet. Auch helfen sie bei der beruflichen Orientierung und üben mit den Schülern Vorstellungsgespräche bei potenziellen Arbeitgebern. Rund 200 junge Leute haben bis heute das seit zwei Jahren angebotene Programm "Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen" (Vera) in Anspruch genommen. Es soll ab 2011 bundesweit angeboten werden.

Dabei stehen SES-Experten Jugendlichen mit Schwierigkeiten in der Ausbildung als Begleiter und Vertrauenspersonen zur Seite. Im laufenden Jahr will der SES vor allem sein Engagement in Afrika verstärken. Allein in den ersten fünf Monaten des Jahres wurden 120 Anfragen positiv beantwortet.

Öfter mal nach Lateinamerika

Mehr Einsätze denn je verwirklichten die Senioren auch in Lateinamerika und Zentralasien. Sie waren in kleineren und mittleren Unternehmen tätig, in Bildungs- und Ausbildungsstätten, in öffentlichen Verwaltungen sowie in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens.

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