Uni Münster:Patt in der Gebühren-Kommission

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Die Uni Münster ist die letzte große NRW-Hochschule ohne Studiengebühren. Eine Kommission, die deren Einführung vorbereiten sollte, ist gescheitert. Dennoch werden die Gebühren wohl kommen.

An der Universität Münster gibt es nach wie vor kein Votum für oder gegen Studiengebühren. Bei einer Abstimmung in einer kürzlich eingesetzten zwölfköpfigen Kommission kam es zu einem Gleichstand zwischen Befürwortern und Gegnern von Semesterbeiträgen.

Das aus Studenten und Lehrkräften bestehende Gremium sollte bis zur entscheidenden Senatssitzung Mitte März das weitere Vorgehen ausloten. Aus Sicht des Kommissionsvorsitzenden Prof. Janbernd Oebbecke wird es am 14. März dennoch zu einer Entscheidung kommen, weil Studentenschaft und Lehrkräfte im Senat zahlenmäßig in einem anderen Kräfteverhältnis als in der Kommission vertreten sind.

Rechne man die Stimmenverteilung auf den 23-köpfigen Senat um, werde es ein Ja zu Studiengebühren geben, sagte Oebbecke, der zugleich auch Senatsvorsitzender ist.

Zwölf der 23 Mitglieder des Senats sind Professoren. Die Studenten stellen nur vier, wie auch die Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Uni. Die restlichen drei sind nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter.

Die Kommission hatte am Donnerstagabend zum letzten Mal vor der anstehenden Senatssitzung getagt. Für die letzte Hochschule in Nordrhein-Westfalen ohne Beschluss zu Studienbeiträgen wird eine Gebühr von 300 Euro pro Semester diskutiert.

Die Studentenvertretung der Universität, der AStA, wertete das Abstimmungspatt dennoch als Erfolg: "Es gibt zwar kein Votum, aber eben auch keines für Studiengebühren", sagte ein AStA-Sprecher.

Laut eigener Mitteilung geht der AStA davon aus, dass es zum nächsten Wintersemester keine Gebühren in Münster wird, da der Senat auf Grundlage des Kommissionsentscheids keine Studiengebühren beschließen könne. Oebbecke hingegen sagte, "die Kommission soll die Entscheidung des Senats vorbereiten, nicht vorwegnehmen".

Zu der Senatssitzung am 14. März hat der AStA erneut zu Protesten aufgerufen. Eine frühere Zusammenkunft des Senats war gescheitert, weil rund 2000 Studierende das Münsteraner Schloss besetzten. Dort hatte der Senat tagen sollen.

In NRW müssen die Hochschulen selbst entscheiden, ob sie Studiengebühren in Höhe von bis zu 500 Euro einführen.

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