Umfrage zu Sex im Job:Akt am Arbeitsplatz

Laptop, BH

Fast jeder Zweite gab in einer US-Umfrage an, schon mal Sex am Arbeitsplatz gehabt zu haben. 

(Foto: iStock)

Jeder Zweite hatte schon mal was mit einem Kollegen; oft wird das Schäferstündchen direkt im Büro abgehalten. Zu diesen pikanten Erkenntnissen kommt eine US-Umfrage. Doch was bedeutet das für die Work-Sex-Life-Balance?

Eine Glosse von Johanna Bruckner

Bislang war der Job als Lustkiller akzeptiert. Wenn er abgehetzt und einsilbig ("Chef, nervt, verdammte Präsentation, und dann noch Papierstau im Drucker ...") nach Hause kam, holte sie ihm ein kühles Bier aus dem Kühlschrank und verabschiedete sich wort- und klaglos von ihren heißen Gedanken. In jüngerer Vergangenheit findet diese Routine auch mit umgekehrter Rollenverteilung statt, mit minimalen Unterschieden bei Alkohol (Wein) und Akzeptanz (weinerlich).

Doch Arbeitsstress als Ausrede für Sexmuffel könnte nun ausgedient haben. Eine Umfrage aus den USA wirft ein neues Licht auf Ungleichgewichte in der Work-Sex-Life-Balance. Und es drängt sich die Frage auf: Ist manche/r nach der Arbeit so lustlos, weil sie/er auf der Arbeit bereits alle sexuellen Gelüste befriedigt hat?

Mehr als 2000 Internetnutzer nahmen an einer Befragung des Börsen-Klatschblatts Business Insider zum Thema Liebeleien am Arbeitsplatz teil und das Ergebnis scheint eindeutig: Das Büro ist nicht nur bevorzugter Ort, um Bande fürs Leben zu knüpfen, sondern auch, um Schäferstündchen anzubahnen. Mehr als jeder zweite Befragte (54 Prozent) gab an, schon mal mit einem Kollegen im Bett gewesen zu sein. Wobei es "Bett" nur im übertragenen Sinne trifft, denn auf eine bequeme Unterstatt wird im Zweifelsfall verzichtet. Immerhin 47 Prozent beantworteten die Frage "Hatten Sie jemals Sex im Büro?" mit: ja.

Frivole Fantasien

Während die andere, unschuldige Hälfte jetzt durchzählt - und mancher hyper Hygienebewusste panisch zum Desinfektionsspray greift -, schwelgen die Betroffenen in Erinnerungen. Denn entgegen gängiger Klischees, wonach Affären am Arbeitsplatz immer böse enden, denkt die überwältigende Mehrheit der Befragten gerne an das Abenteuer zurück. Die meisten sind außerdem überzeugt, die Liebelei habe sich nicht negativ auf ihre Leistungsfähigkeit und den weiteren Karriereweg ausgewirkt.

Für Arbeitgeber dürfte die Umfrage dennoch Grund zur Sorge geben, denn sie zeigt auch, welcher geistigen Übung Mitarbeiter neben Brainstorming bevorzugt nachgehen. Mehr als 80 Prozent haben demnach schon mal von Sex mit einem Kollegen fantasiert.

Vorgesetzte sind für das Gros der Befragten allerdings tabu. Mehr als 90 Prozent gaben an, noch nie mit der Chefin/dem Chef ins Bett gegangen zu sein. Fazit: Es wird nicht hoch-, sondern horizontal geschlafen.

Die Frage "Mit wem?" ist damit hinreichend beantwortet. Über das "Wo?" kann indes nur spekuliert werden. Welche Örtlichkeiten für den Koitus bevorzugt werden, wurde nicht erhoben. In Zeiten von Großraumbüros und Big Brother am Arbeitsplatz scheinen die Möglichkeiten aber beschränkt.

Da wäre der Klassiker: Kopierraum. Alternativ kommen die drei T infrage: Teeküche, Treppenhaus, Toilette (in atmosphärisch absteigender Reihenfolge). Und wer von der Lust übermannt wird, schmeiße sich für den Akt einfach hinter den nächsten Aktenberg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: