Im Streit über das bundesweite Chaos bei der Hochschulzulassung haben sich Kultusminister, Hochschulrektoren und die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS) auf die nächsten Schritte für eine gemeinsame Lösung verständigt.
Der Vorsitzende der ZVS-Steuerungsgruppe, Sachsens Wissenschaftsstaatssekretär Knut Nevermann, sagte der Süddeutschen Zeitung, es sei ein "wichtiger Durchbruch" erzielt worden. In Zusammenarbeit mit Experten eines Fraunhofer-Instituts habe man nun einhellig die Kriterien an die Software festgelegt, mit der vom Wintersemester 2010 an die Studienplatzvergabe bundesweit koordiniert werden soll.
Transparente Wartelisten
Studenten sollen sich weiterhin bei mehreren Hochschulen bewerben können; sobald sie einen Platz annehmen, soll sofort ein Datenabgleich erfolgen. Rangplätze auf Wartelisten sollen transparent gemacht werden. Die Ausschreibung der erforderlichen Software könne nun zügig durch das Bundesbeschaffungsamt des Innenministeriums erfolgen, sagte Nevermann.
Im kommenden Herbst soll es zunächst ein Übergangsverfahren geben, an dem sich möglichst viele Hochschulen beteiligen sollen. Wie viele dies tun werden, ist aber noch unklar. Eine von Baden-Württemberg angebotene Studienplatzbörse im Internet soll in Kooperation mit der ZVS bundesweit angeboten werden. So soll vermieden werden, dass Tausende Studienplätze wegen Mehrfachbewerbungen und später Zulassung unbesetzt bleiben.