Streit um internes Papier:Deutsche Post distanziert sich von "Mobbing-Leitfaden"

"Motzbruder" und "Sozialfall": Die Deutsche Post AG hat einem Bericht widersprochen, nach dem Führungskräfte einen Leitfaden zum Mobbing leistungsschwacher Mitarbeiter formuliert haben sollen.

Aufregung um ein internes Papier der Post: In vier wenig schmeichelhafte Typen sollen Führungskräfte der Post die Angestellten eingeteilt haben. So stehe es in einem "absolut vertraulichen" Papier der Deutschen Post AG, aus dem das Magazin Stern zitiert.

"Motzbrüder" etwa haben eine negative Grundeinstellung, sind uneinsichtig und beratungsresistent. Und gehören damit zu "Typ zwei" der Postangestellten. "Typ eins" arbeitet zuverlässig, aber extrem langsam, bei "Typ drei" handle es sich um "Sozialfälle", die für die Briefzustellung ungeeignet seien. "Typ vier" könne wegen seines hohen Alters den Schalter nicht mehr umlegen.

Als "Maßnahmen" zur Leistungssteigerung werde empfohlen, etwa samstags und montags oder vor Feiertagen nie freizugeben oder Gespräche mit dem Ziel zu führen, Überstunden verfallen zu lassen.

Die Deutsche Post hat sich allerdings umgehend von dem Papier distanziert. Das Papier sei bereits 2009 in einer einzelnen Niederlassung in Nordrhein-Westfalen entstanden, es sei aber nie zu einer Umsetzung oder Maßnahmen entlang der Vorschläge gekommen, sagte Post-Sprecher Dirk Klasen. "Das Papier widerspricht eklatant unseren Grundsätzen des Umgangs mit Mitarbeitern. Davon distanzieren wir uns komplett." Die Überlegungen hätten im Unternehmen auch nie eine Rolle gespielt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: