Sparzwang an Schulen:Schüler sollen Klassen selber putzen

Wischmopp und Besen statt Mathebuch und Geodreieck: Hildesheimer Schüler müssen wegen der desolaten Stadtfinanzen künftig selber putzen.

Wegen der desolaten Stadtfinanzen in Hildesheim sollen Schüler ihre Klassenräume künftig selber putzen.

Mit Besen und Wischmopp: Wegen der desolaten Stadtfinanzen in Hildesheim sollen Schüler ihre Klassenräume künftig selber putzen. (Foto: Foto: dpa)

Die regulären Putzkräfte kämen von April an nur noch zweimal in der Woche zum Reinigen der Räume, erklärte Stadtsprecher Horst Richter am Mittwoch. Wischmopps und Besen würden den Schulen in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt, wobei von Grundschülern der Putzdienst noch nicht verlangt werde.

Trotz großer Proteste der Schulen habe die Stadt keine andere Wahl. "Es gibt keine Tabus, wir müssen alles auf den Prüfstand stellen, es wird vor keiner Sache haltgemacht", meinte Richter. Auch die Mülleimer sollen die Schüler künftig selber leeren.

Nur leichte Tätigkeiten

Die erhoffte Mithilfe der Schüler beim Reinigen ihre Schule beschränke sich auf einige leichte Tätigkeiten, heißt es in dem Schreiben, das vom Rathaus an alle Schuldirektoren verschickt wurde.

Sanitäranlagen etwa würden weiterhin täglich von den Reinigungsfirmen geputzt, so Richter. Weil der Sparbeschluss kurzfristig fiel, ist noch unklar, ob die Verträge mit allen Reinigungsfirmen so kurzfristig verändert werden können.

Viele Schulleiter reagierten nach einem Bericht der Hildesheimer Zeitung empört auf den Putzdienst für Schüler. Gerade im Winter würden die Räume schnell verdrecken, außerdem müssten die Lehrer die Schüler beim Putzen beaufsichtigen. "Sollen denn die Rathausmitarbeiter ihre Arbeitsumgebung in gleicher Weise selber reinigen?", fragte ein Schulleiter per Fax bei der Stadt an.

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