Schule in den USA:Abschlussball abgesagt - aus Angst vor Lesben

Eine 18-Jährige wollte im Anzug zu ihrem Abschlussball erscheinen und ihre Freundin mitbringen. Ihrer Schule ging das zu weit. Sie ergriff radikale Maßnahmen.

Lieber keine Abschlussfeier, als eine mit homosexuellen Gästen: Eine Oberschule in Mississippi hat ihren jährlichen Abschlussball abgesagt, weil eine lesbische Schülerin ihre Freundin zu der Feier mitbringen wollte. Die Schulverwaltung im Bezirk Itawamba erklärte, der Ball am 2. April finde nicht statt. Zur Begründung wurde lediglich auf "Störungen" verwiesen.

Lieber gar kein Abschlussball, als einer mit homosexuellen Gästen - das entschied eine Schule im US-Bundesstaat Mississippi. (Foto: Foto: iStock)

Verstoß gegen die Verfassung

Die Amerikanische Bürgerrechtsunion (ACLU) hatte zuvor gefordert, dass die 18-jährige Constance McMillen den Ball mit ihrer Freundin besuchen darf. Die Regeln des Schulbezirks sehen vor, dass nur Paare unterschiedlichen Geschlechts am Abschlussball teilnehmen dürfen. Dies verstößt nach Ansicht der ACLU gegen die Verfassung.

Die Schülerin hatte außerdem beantragt, im Smoking kommen zu können. Dies wurde ihr untersagt - und schließlich der Ball komplett abgesagt. "Einige Schüler hier werden mich dafür hassen", sagte McMillen der Zeitung USA today. Sie hofft jetzt, dass eine private Feier im Ort organisiert wird, die es allen Schülern ermöglicht, die strengen Regeln zu umgehen.

Nur bis zur Grundschule

Erst vor wenigen Tagen hatte ein ähnlicher Fall in den USA für Aufsehen gesorgt: Eine katholische Schule in Colorado entschied, die beiden Kinder eines lesbischen Paares auszuschließen. Sie dürfen demnach den Kindergarten beziehungsweise die Vorschule abschließen, müssen die Institution dann aber verlassen. Der Erzbischof von Denver verteidigte die Entscheidung. Es werde erwartet, dass die Eltern von Kindern an einer katholischen Schule mit den Meinungen der Kirche konform gingen, sagte Charles Chaput.

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